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Bei idealen Spätsommerwetter gings direkt morgens zum alten Schiffshebewerk Henrichenburg. Die genial einfache Konstruktion aus dem Ende des 19. Jahrhunderts beeindruckt noch heute. Mit dem einfachen und effizienten Prinzip wurden die Lastkähne 60 Jahre lang rund 14 Meter mit nur 150 PS hinauf bzw. hinabbewegt, um den Höhenunterschied des Dortmund-Ems Kanales zu überwinden. Und das Ganze hat nur rund eine Minute gedauert!

Auch den Betriebs einer Schiffsdampfmaschine und viele Modelle und Ausstellungsstücke konten wir bewundern.

Gestärkt mit Currywurt oder Mantateller wanderten wir dann zu den Schleusen und zum neuen Schiffshebewerk und genossen das schöne Wetter am Dortmund-Ems-Kanal und rund um die Hebewerke und Schleusen. Um ein Haar hätten wir tierische Zuwachs bekommen. Eine Wildgans wollte sich uns anschließen. Bei einer abschließenden Tasse Kaffee und eine Stück Kuchen ließen wir den Nachmittag gemütlich ausklingen.

Was soll ich sagen: Es war mein erster Aufenthalt und ein Outdoor-Wochenende DeLuxe im Buchencamp. Ich bin wirklich beeindruckt, was Roli und sein Team hier in den letzten Jahren auf die Beine gestellt haben. Ein Camp, das nur aus den Materialien vor Ort gebaut ist, und das von ebenen Flächen für Zelte bis zu einer Feldküche, einer rustikalen Toilette und einer einladenden Feuerstelle alles bietet.

Und da die Bäume dicht und hoch sind, war es angenehm kühl im Camp. Jede/r von uns bekam ein Einzelzelt mit Isomatte gestellt.
Roli und Thorsten kümmerten sich professionell um die Verpflegung und das Lager, während wir Frauen uns dem Austausch untereinander widmen konnten. Die Speisen waren frisch zubereitet und einfach nur vorzüglich! (Mango/Avocadosalat, Gemüsefrikadellen, Frühlingsrollen, dreierlei Gemüsesticks mit verschiedenen Dips, Tomatenrührei auf frischem Brot und, und, und…) um nur einige zu nennen.
Ein herzliches Dankeschön an Thorsten, der die Menüs zauberte und uns an Tricks und Tipps für die Zubereitung teilhaben ließ.

Die Feldküchenschlacht
Ein Frühstück wie im Hotel
Ausnahmsweise Tisch und Bänke

Wie immer unter Rolis Leitung war der Kontakt und ein Gefühl der Verbundenheit sofort da, als wir uns im Lager – die meisten zum ersten Mal – begegneten. Roli hatte die Idee zu diesem Wochenende der Entspannung und – falls gewünscht – auch inneren Einkehr. Einen notwendigen aber kurzen Vortrag über die Gefahren des Waldes und der Outdoorhygiene gab es aber dennoch.

Vortrag: Die Gefahren im deutschen Wald
Das ist KEIN Yoga sondern eine spontane Challenge im Mattenaufpumpen

Das Hauptthema lautete: Yoga und Gewaltfreie Kommunikation. Dies rückte schnell in den Hintergrund und der offene und persönliche Austausch ins Zentrum des Treffens. Wir waren zu fünft und kamen sofort ins Gespräch, das dann locker bis nach Mitternacht andauerte.

Blick aus dem Iglu
Abendstimmung im Camp
Neugieriger Damenbesuch
Die Bank an der Rehwiese

Für mich als „Coach“ war das sehr angenehm. Ich habe nur soweit Input gegeben, wie er nachgefragt wurde und habe sehr von den Gesprächen profitiert. Herzlichen Dank an alle, die dazu beigetragen haben, dieses Wochenende so entspannt und inspirierend zu gestalten. Am Ende waren wir uns einig: nächstes Jahr gibt es eine Wiederholung!

Eure Anne

Was ist eigentlich ein Abenteuer? Auf jeden Fall ein Unterfangen dessen Ausgang überraschende, freudige, lehrreiche und gruppendynamische Elemente in sich birgt.

So machten wir uns am Freitag auf zum Hofgut Stammen in Trendelburg an der Diemel. Uns erwartete ein wunderschönes altes Gehöft direkt an der Diemel liegend, mit langer Tradion und adeliger Geschichte. Die ehemaligen landwirtschaftlich genutzten Ställe, Melkstände und Scheunen wurden zu einer attraktiven multifunktionalen Freizeit- und Erlebnisstätte umgebaut. Wen die Vergangenheit alter Gemäuer fasziniert wird hier reichlich Stoff finden.

Alle diejenigen, die bereits im letzten Jahr diesen untriebigen Ort erleben durften, wissen, dass hier außer Kanutouren auch Radler auf ihre Kosten kommen. Du kannst Bogenschießen und Flöße bauen oder alles miteinander kombinieren.

Wir wurden herzlich begrüßt von Jörg, der alles organisatorische im Kopf hat und ein logistisches Genie ist. Für die geplante Tour am Samstag bekamen wir die Startzeit zu der wir mit Schwimmwesten, Paddeln und Wasserdichten Behältern ausgestattet werden sollten. Den Abend genossen wir in geselliger Runde, erhielten  erste Tipps und Regeln für die richtige Handhabung des Paddels, Besonderheiten der Tour und wichtigen Instruktionen von den erfahrenen Kanuten.

1. Lektion: Was theoretisch einleuchtend erscheint muss sich in der Praxis erstmal beweisen.

Samstag Start 8:30 vom Platz, die Boote auf dem Hänger, sicher verschnürt und auf nach Haueda, der Einstiegsort etwa 15 KM vom Hofgut entfernt. In den zwei Leihbooten ergaben sich die Tandems während unsere drei schon Geübten im Solo-Kanu fuhren. Aller Anfang ist ein Experiment mit gutem Gelingen für das Zuwasserlassen und Einsteigen. Auf Los gehts los.

Bei milden Temperaturen etwas aufgeregt im Boot sitzend das Paddel in den Händen und sich der leichten Strömung anvertrauend war die Stimmung gut und hoffnungsfroh sich während der Fahrt an der malerischen Flußlandschaft zu erfreuen. Urwüchsig die Ufer mit überhängenden Ästen die plötzlich bedrohliche Hindernisse darstellten…

2. Lektion: Lenken, Steuern ohne Lenkrad ist ein Kunststück…

welches nicht auf Anhieb klappt und wenn es noch schaukelt…Platsch macht .

Ganz schön frisch das Wasser und überraschend wie schnell das geht. Wir hatten nun unter perfekter Anleitung unserer Mentoren die Aufgabe ein umgekipptes Boot zu leeren, Paddel und Klamotten zu sichern das Boot aufzurichten, damit es wieder schwimmt.

3. Lektion: Erfahrung machen bedeutet erfahren, wie was funktioniert und ob es wiederholbar ist

Zu bewältigen waren eine kleine Stromschnelle, die wir meisterlich bewältigten und dabei schon stolz ein bisschen mehr Sicherheit gewannen.

Der kleine kurvige Fluß bot stets kleine Überraschungen, mal ein querliegender Baumstamm, mal zwei nebeneinander, deren Tiefe im Wasser schwer einzuschätzen war und uns stranden ließ. Auch hier gelang es mit gemeinsamer Kraft uns davon zu befreien, um in die Strömung zurück zu gleiten und in etwas ruhigeres Fahrwasser zu kommen. An diesen Stellen konnten wir unsere Manöver absprechen – links korrigieren -rechts korrigieren, während immer mal wieder ein fürsorglicher Blick, ein hilfreicher Tipp seitens der Solisten uns begleiteten.

Auch sonst war ziemlich viel los auf der Diemel, ein Junggesellenabschied, kleinere Gruppen von Kanuten, die natürlich irgendwann alle auch zu den Umsetzungsstellen kamen. Hier hieß es: Boote raus, um sie ein paar Meter weiter wieder einzusetzen, weil ein Wehr das Weiterpaddeln störte oder eine größere Stromschnelle das runterpaddeln nicht empfahl. Manche probieren es trotzdem und: es kann doch gelingen. Bei einer kleinen Pause konnten wir etwas ausruhen, in der Sonne trocknen oder vor Kälte mit den Zähnen klappern.

Die letzte Umsetzstelle erforderte etwas mehr Aufwand, weil die Boote über eine längere Strecke transportiert werden mussten und dazu auf Räder gesetzt wurden. Das hat prima funktioniert mit vereinter Kraft und bereits einiger Übung.

4. Lektion: Mache Fehler und du lernst: auf Wasser kannst nicht stehen

Was wir -Roland und ich- am besten können, weil wir es hinreichend geübt haben ist – und es wird sich ja sowieso herumsprechen- ein gekentertes Boot leeren, Sachen sichern und es wieder einsatzbereit ins Wasser zu setzen. Insgesamt 6 Mal, Übung macht den Meister 🙂

Und mit dieser Erfahrung rettete Roland noch ein weiteres gekentertes Boot von zwei Frauen, die noch nicht so viel geübt hatten….

Letzte Lektion für den Tag: Aufgeben ist keine Option

Und dabei half die Gruppe mit ermutigenden Worten, der Ehrgeiz und Stolz.

Der Ausklang der Tour im Biergarten des Hofgutes streifte nochmal die einzelnen Passagen und resümierten einen tollen Tag. Alle waren glücklich und hatten große Lust den Abend gemütlich beisammen zu sitzen und Geschichten und waghalsige Projekte – meist mit gutem Ausgang – auszutauschen. Es wurde viel gelacht.

In diesem Sinne – traut euch auch – im nächsten Jahr.

Eure Sabine