Die Anreise zu unserem Quartier in Horn-Bad Meinberg gestaltete sich wegen dem üblichen Stau am Freitagabend wie immer zähflüssig. Trotzdem trafen alle sechs Teilnehmer pünktlich zum Abendessen in der DJH ein. Unsere ortsansässige Wanderleiterin Dagmar holte uns nach dem Essen mit ihrem Hund zu einer Kennenlernrunde bei einem abendlichen Spaziergang zu den Externsteinen ab. Vor Ort bestiegen wir in der Abenddämmerung gemeinsam die imposanten Felsen. Die Deutung des uralten Steinreliefs am Fuße der Felsen wurde uns durch zufällig vorhandenen Sekt und die Leckerlis eines dort durchreisenden und biwakierenden Chocolatiers versüßt. Erst spät, es war schon sehr dunkel, traten wir im Taschenlampenschein den Heimweg zu unserem Quartier an.
Am nächsten Tag trafen wir uns pünktlich mit Dagmar an den Externsteinen, denn dort war der eigentliche Ausgangspunkt unserer Wanderung. Mit sieben Personen und dem Hund voraus ging der Weg eigentlich immer stetig bergauf. Die einfache Strecke betrug 16 Km, für den Rückweg ließen wir uns die Option mit dem Bustransfer mit der Touristenlinie zum Ausgangspunkt offen.
Die Wanderstrecke über den Hermannsweg war sehr gut ausgeschildert, abwechslungsreich und bot interessante Pausenplätze mit schönen Aussichten. Dagmar hatte an jedem besonderen Punkt eine Geschichte oder Anekdote auf Lager. Aufgrund von Baumfällarbeiten war allerdings ein Teilstück gesperrt und wir improvisierten einen Umweg durch ein von riesigen Waldarbeitsmaschinen arg durchpflügtes Gelände. Hier hatte der Borkenkäfer ganze Arbeit geleistet und die maroden Stämme lagen nun fein säuberlich aufgestapelt am Wegesrand. Für Bauholz nicht mehr brauchbar, allenfalls noch zur Pelletts-Produktion. Die gewählte Strecke ging entweder bergauf oder bergab, gerade Passagen waren eine Seltenheit. Es ging vorbei an der Adlerwarte Berlebeck und hin und wieder kam auch tatsächlich unser eigentliches Ziel, das Hermannsdenkmal, kurz in Sicht. Es verschwand dann aber immer wieder zwischen den Bäumen und unsere schöne Landmarke war damit wieder unsichtbar.
Tatsächlich wird es erst unmittelbar bevor man davorsteht sichtbar, obwohl es eine Gesamthöhe von 53 Metern besitzt. Fotos davor und dahinter, sowie ein verdienter Kaffee im neu erbauten Pracht-Restaurant rundeten unseren Besuch dort ab.
In Anbetracht des fortgeschrittenen Zeitpunktes und des vereinbarten Grilltermins an unserem Quartier, beschlossen wir alle gemeinsam den Touri-Bus für den Rückweg zu nehmen. Die beiden konkurierenden Fahrer schafften es wirklich den Bus gut zu unterhalten. „Nun lass mich mal fahren, du hast schon wieder eine Haltestelle übersehen“ hörte man zwischendurch. Sicherheitshalber stiegen wir früher aus, um nicht wohlmöglich zurücklaufen zu müssen.
Zurück an den Externsteinen, diesmal sogar im Hellen, fanden wir sogar den wirklich rustikalen Abkürzungsweg vom Parkplatz des Felsenwirtes zum Wanderweg, auf dem wir vor vielen Jahren einmal das angepeilte Ziel (die DLH) wegen der Dunkelheit nicht gefunden hatten. Dafür rächten sich dieses Mal aber dornige Ranken und peitschende Zweige an uns. Zurück auf dem Gelände der DJH wurde wieder einmal der Erste-Hilfe Notfall, Fuß im Gelände gebrochen, simuliert und mit Verbandszeug und Schiene aus dem Rucksack versorgt.
Da die uns versprochene kleine Terrasse leider doch nicht zur Verfügung stand, wurden wir als Entschädigung von Herbergsleitung persönlich begrillt. Das nenne ich mal einen guten Service.
Angeregt durch unsere nette Gesellschaft, anregenden Gesprächen und die noch immer warmen Temperaturen, ließen wir den Abend lange auf der Terrasse der DJH ausklingen.
Der Sonntagmorgen war unspektakulär. Nach dem Frühstück wurde gepackt und ausgecheckt und wir verließen das Quartier, jedoch nicht ohne einen Plan für die nächste Wanderung mit unserer Dagmar in 2025.
Roland Schulz
Familiengruppenleiter