info@die-wildgaense.com

Teilnehmerbericht vom Buchencamp für Beginner 1: Meine erste Nacht im Wald

Ich war tatsächlich schon etwas aufgeregt, als ich die Anmeldung zu dem Schnupperkurs ausgefüllt und an die Wildgänse gemailt hatte. Es sollte schließlich meine erste Übernachtung im Wald werden. Eine Infrastruktur wie auf einem Campingplatz konnte ich dort also nicht erwarten. Einen Tag später erhielt ich bereits eine Bestätigung mit einer Liste für meine private Ausrüstung, die ich mitbringen sollte. Bis zum Veranstaltungstermin waren es nun noch drei Wochen in der die Spannung stieg.

Am betreffenden Samstagmorgen war es dann endlich soweit und ich traf Roli pünktlich am vereinbarten Treffpunkt. Er war mit einer großen Menge an Ausrüstung aufgetaucht, obwohl ich doch der einzige Teilnehmer war. Hinterher stellte sich heraus, dass wir im Rahmen der Materialkunde fast jedes Teil gebraucht oder wenigstens besprochen haben. Auch an Lebensmitteln herrschte keine Knappheit. Nach der Begrüßung wanderten wir zum Camp und errichteten als Erstes ein riesiges Tarp zum Regenschutz, denn die Wettervorhersage hatte leider Regen und niedrige Temperaturen angekündigt. Hierbei lernte ich schon einiges über die Wahl eines geeigneten Lagerplatzes.

Hierunter bleibt alles trocken
Besuch im Camp

Unter dem Schutz der Folie bauten wir zwei kleine Zelte auf und ließen dazwischen noch Platz für die Feldküche. Während Roli das Mittagessen vorbereitete, begann auch schon die Materialkunde über verschiedenen Kocher und Brennstoffe und deren Vor- und Nachteile. Die verschiedenen Typen waren alle vorhanden und konnten ausprobiert werden. Nach dem Mittagessen begannen wir mit Knotenkunde und Tarp-Aufbauten für verschiedene Witterungen. Es folgten dann Informationen und praktische Anwendungen von Schlaf- und Biwaksäcken und sogenannten Bivibags, der Kombinationen aus beiden.

A-Frame
Tipi-Tarp
Diamond

Bei einem frisch gekochten Kaffee und leckerem Streuselkuchen verarbeitete ich zuerst einmal die ganzen, für mich neuen Informationen. Was für ein toller Komfort mitten im Wald!

Der Kuchen war natürlich gekauft
Das Abendessen wird immer frisch zubereitet

Danach flogen die Späne, denn es wurde gesägt, gebohrt und geschnitzt, weil wir einen der großen Tische im Camp reparieren, bzw. stabilisieren mussten. Es wurden dazu stabile Holzverbindungen hergestellt, die mit zusätzlichen Holzdübeln gesichert wurden. Dazu wurde einfach das um uns herum im Wald vorhandene Totholz genutzt. Bei der Zubereitung des Abendessens wurde der neue Tisch schon in Betrieb genommen. Diesmal flogen wieder Späne, aber mehr Gemüseschalen und Wurstscheiben. Wir bereiteten uns eine deftige Bauernpfanne mit frischen Zutaten. Dabei wurde jeweils der von uns favorisierte Kocher benutzt.

Jägerpfanne nach Bushcraft Art
Thorsten in seinem Element

Es wurde eine echte Schlemmermahlzeit. Passend zum Abendprogramm erschien auch wieder Barbarossa um nach dem Rechten zu sehen und uns mit frischem Hopfensaft zu versorgen. Es wurde ein recht lustiger Abend. Nach dem Abwasch gingen wir zu der schönsten Stelle im Camp, der Bank an der Rehwiese, und warteten auf die Tiere. Da es jedoch leider schon zu dunkel war sahen wir aber nur noch einige Augenpaare in der Dunkelheit leuchten. Die mittlerweile aufgezogene Kälte vertrieb uns dann auch ziemlich schnell und wir gingen ins Camp zurück, um müde in die Schlafsäcke zu kriechen. Mitten in der Nacht setzte dann der Regen ein und trommelte auf unser Tarp. Ich war sehr froh, dass wir bei unserer Ankunft vorgesorgt hatten und das Riesending prophylaktisch montiert hatten. Roli nebenan störte sich auch nicht besonders daran und schlief einfach seelenruhig weiter.

Am nächsten Morgen bereitete ich den Kaffee für meinen Gastgeber zu, um die Lebensgeister zu wecken. Nach dem ersten Kaffee bereiteten wir dann zusammen unter dem Tarp, in der trocken gebliebenen Feldküche, frische Burger zu und frühstückten gemütlich.

Danke für den Morgenkaffee!
Roli in der Feldküche
Ja, auch mit Mayo

Das war wieder ein kulinarisches Highlight, welches ich so im Wald wirklich nicht erwartet hatte. Nun war mir auch klar warum wir so viel an Ausrüstung mitgeschleppt hatten. Bei Roli braucht wirklich niemand zu verhungern.

Der Rest ist schnell erzählt, wir bauten in einer Regenpause alles bis auf das Tarp ab. Dadurch blieb die komplette Ausrüstung trocken und wir brauchten nur noch zuletzt das nasse Tarp einpacken. Danach gingen wir zum ursprünglichen Treffpunkt zurück und unsere Wege trennten sich. Ich freue mich schon auf das nächste Mal.

Thorsten