Während wir uns beim 1. Arbeitseinsatz darauf konzentriert hatten die Sitzmöbel wieder Instand zu setzten, hatten wir nun beim zweiten Termin schon etwas mehr zu tun.
Das Camp musste vom Laub befreit werden und zwei Bäume standen schief und bildeten damit eine Gefahr für uns und unsere Gäste. Weiterhin hatten wir vor, mit dem so gewonnen Holz die Anrichte zu verbessern und Bohlen für zwei große, neue Tische anzufertigen.
Uns war schon klar, dass wir dieses Mal nicht nur mit unserem traditionellen Handwerkszeug anrücken konnten. Wir mussten uns ausnahmsweise maschinelle Unterstützung in Form eines Treckers und einer Motorsäge holen. Glücklicherweise spielte das Wetter das ganze Wochenende über mit.
Wir hatten ein recht strammes Programm vor uns, deshalb rückten bereits am Freitagvormittag an und legten auch sofort los. Es musste sehr viel Werkzeug und eine Sägevorrichtung ins Camp geschafft werden, dazu noch unsere persönliche Ausrüstung und Verpflegung.
Mit Thorsten errichtete ich ein stabiles Podest aus älteren Baumstämmen für die frischen Hockerstücke während Peter ein mobiles Sägewerk aufbaute. Der erste trockene Baum war recht schnell umgelegt und zerteilt, daraus sollten später die Bohlen für die Anrichte und die Tische gesägt werden. Aus der dicken Buche sollten Hockern gemacht werden. Da sie jedoch quer über dem „Salon“ lag, bereitete uns die Bergung des gekappten Baumes einiges Kopfzerbrechen. Für Barbarossa war das jedoch kein Problem und er zog das gefällte Riesending einfach mit dem Trecker aus dem Busch. Leider musste er sich danach sofort verabschieden.
Nachdem wir mit Beilen und Sägen den Stamm von den Ästen befreit hatten, fing Peter sofort an den Stamm in hockergroße Stücke zu zerlegen. Thorsten und ich schafften die Stücke auf das vorbereitete Podest.
Erst am Nachmittag machten wir eine Pause, tranken Kaffee und schmausten leckeren Kuchen. Danach ging es daran, die langen Stämme zum mobilen Sägewerk zu schaffen, weil Peter am Abend noch einen Probeschnitt machen wollte. Alles sollte perfekt vorbereitet sein, da am nächsten Tag unterbrechungsfreie Akkordarbeit angesagt war. Natürlich lief alles wie geschmiert.
Da es noch hell war bauten wir erst spät die Zelte auf und breiteten dann unser Abendessen zu. Nicht das erste Mal aß ich im Schein der Kopflampe und der Wein auf der Bank an der Rehwiese schmeckt auch im Dunkeln.
Am Samstagmorgen weckten uns die unbarmherzigen Vögel um 4 Uhr mit ihrem Gesang um einen schönen Sonnentag zu begrüßen. Nach Kaffee und Rührei fühlen wir uns genügend für das Tageswerk gestärkt. Während Peter im Akkord sägte, wir schleppten die Stämme heran und in der Zwischenzeit harkten wir das Laub zusammen. Mit der Zeit wurden wir ein gut eingespieltes Team und es bedurfte keiner Kommandos mehr. Wenn die Säge schwieg rückten wir an und schichteten die Stämme um.
Ohne Pause schafften wir bis zum Abend durch und hatten pünktlich unser selbst gestecktes Ziel erfüllt. Ein ansehnlicher Holzbohlenstapel zierte das Grundstücksende. Ein deftiges Abendessen mit kühlen Getränken war die Belohnung für die Plackerei.
Der Sonntagmorgen war recht kühl und die Vögel verschonten uns als Entschädigung für den Vortag lange mit ihrem Gesang, sodass wir ausschlafen konnten. Kaffee, Rührei mit Speck und frischem Brot weckten die Lebensgeister und wir begannen danach Ausrüstungen und Werkzeuge zu den Autos zu schaffen und das Camp aufzuräumen. Ganz nach DAV-Art reflektierten wir die vollendete Aktion und waren sehr mit uns zufrieden.
Mein herzlicher Dank geht nochmal an Barbarossa, Peter und Thorsten, die bei diesem Arbeitswochenende vollen Einsatz gezeigt haben.
Roland Schulz