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Traditionsgemäß unternimmt unsere muntere Gruppe im Mai immer eine viertägige Städtetour mit dem Fokus auf Kulturprogramm. Diesmal ging es an die Ostseeküste, in die malerische Hansestadt Stralsund.

Mit der durchgehenden Bahn von Mülheim bis nach Stralsund war das kein Problem, wir kamen sogar recht pünktlich an.
Mit dem Bus fuhren wir weiter zu unserem Quartier, der einfachen DJH im Ortsteil Devin. Interessanterweise gibt es dort kein Hauptgebäude sondern nur ein Empfangsgebäude, einzeln stehende, verschieden große Gästehäuser, Wirtschaftsräume und einen Essensraum mit Küche. Ein eigener Strandabschnitt gehört ebenfalls zu der Anlage. Wir fühlten uns dort sofort wohl.

Wir hatten zwei der kleineren Häuschen für unsere Gruppe gebucht. Kurz hinter unseren Häusern befand auch sofort das Meer. Der Bus zur Stadt hielt in einer angenehmen Entfernung von 10 gemütlichen Gehminuten.
Nach dem Einchecken und der Quartiernahme fuhren wir in die Stadt und stärkten uns dort vor dem ersten Highlight, der obligatorischen Nachtwächtertour am ersten Abend. Diese Veranstaltung ist meistens viel informativer und lustiger als eine Stadtführung tagsüber.

Der Nachtwächter war wieder eine Nachtwächterin, die ihren armen Mann vertreten musste. Er war mit seiner Gruppe am Abend zuvor im Gasthaus Wulflam versackt und nun „krank“. Sie führte uns zwei Stunden lang durch gefühlt sämtliche Gassen, Kirchen und Plätze der Altstadt und ließ keine einzige Sehenswürdigkeit aus. Ihr umfangreiches Wissen war schier unerschöpflich und wir bekamen abwechselnd Geschichtsunterricht vom Mittelalter über die DDR bis zur jetzigen Zeit. Gruselgeschichten von Henkern und Prostituierten, sowie lustige Anekdoten rundeten die Erzählungen ab.

Mit dem buchstäblich letzten Bus fuhren wir zurück zur Unterkunft und schliefen augenblicklich ein.
Am nächsten Morgen wurde ersteinmal ausgiebig gefrühstückt. Danach ging es zu einer kurzen Besichtigung an den Strand um gleich darauf schon wieder mit dem Bus in die Stadt zu fahren. Wir hatten eine Führung durch das Ozeaneum gebucht.

Das Ozeaneum ist eine riesige Ausstellung von Meeresbewohnern in Aquarien, freistehenden Exponaten und Pinguinen unter freiem Himmel, auf dem Dach des Gebäudes. Eine freundliche Mitarbeiterin holte uns ab und erklärte uns die Highlights des Museums. Auch hier staunten wir über ihr breitbandiges Wissen, da sie jede unserer Fragen erschöpfend beantworten konnte. Danach verbrachten wir noch jeder für sich, ca. eine Stunde an den Plätzen die uns am meisten gefielen oder interessierten.

Der Rest des Tages, bis zum gemeinsamen Abendessen, stand zur freien Verfügung. Wir verbrachten ihn daher auf eigene Faust irgendwo in der wunderschönen Altstadt. Der oder die ungenannte Teilnehmer/in soll sogar völlig entspannt auf dem Marktplatz in der Sonne eingeschlafen sein. Angeblich, so sagt man.

Zum Abendessen kamen wir alle wieder zusammen und speisten in großer Runde. Dann… versuchten wir die Bushaltestellen die wir vom Vortag kannten wiederzufinden aber die waren inzwischen abgerissen oder die Busse waren umbenannt worden. Wir einigten uns dann gemeinsam darauf, dass die App schuld war. Mit dem letzten Bus ging es dann wieder zum Quartier zurück. Eine letzte Stolperfalle war noch die davor liegende Gastronomie, wo wir das Problem mit den Haltestellen nochmal diskutieren wollten. Angeblich, so sagt man.


Am nächsten Morgen wurde wieder ganz in Ruhe gefrühstückt um dann zu einer längeren Wanderung aufzubrechen. Wir liefen zuerst am Strand entlang, dann durch angrenzende Wälder jedoch fast immer in Sichtweite zum Meer, bis zur Brauerei Störtebeker. Dort war eine Besichtigung samt Verkostung geplant.

Ein, zuerst recht unentspannter, Mitarbeiter empfing uns und taute dann aber unter unserem unvergleichlichen NRW-Charme sofort auf. Wir lernten, theoretisch Bier zu brauen, und alle dazu benötigten Zutaten kennen. Auch der Ort dafür war, jedenfalls in der Vergangenheit, ausschlaggebend.
„Heute backe ich, morgen braue ich“ ist mir im Gedächtnis geblieben. Bei der nachfolgenden Verkostung gingen wir auf die geschmackliche Reise über die Entstehung von unvergleichlichen Aromen durch den Einsatz von verschiedenen Hopfensorten für die unterschiedlichen Biere. „Dieses Bier hat einen geringen Trinkwiderstand“ war der Spruch des Tages.

Der Nachmittag stand dann wieder zur freien Verfügung und wir teilten uns in Kleingruppen auf um die für uns persönlich interessanten Orte zu besuchen. Hier gab es auch wieder ein ganz buntes Spektrum. Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen und so trafen wir wieder zum verabredeten Abendessen zusammen. Lebhaft tauschten wir unserer Tageserlebnisse aus und schmiedeten gleichzeitig schon Pläne für die Städtetour im nächsten Jahr. Die Wahl fiel auf Lindau, einer Einladung unserer südlichsten Sektionsmitgliedern folgend.
Den restlichen Abend verbrachten wir zusammen im Hafen um noch einmal die friedliche, abendliche Atmosphäre zu genießen.

Mit dem Bus ging es dann reibungslos, also um ganz ehrlich zu sein, auch erst nach einigen Anläufen wieder zurück zum Quartier. Das inzwischen rauher gewordene Wetter war leider nicht mehr geeignet um länger am Strand zu verweilen, deshalb zogen wir mit unserer improvisierten, japanischen Laterne schnell wieder auf die Stuben zurück.

Der Sonntagmorgen war dann von der nahenden Abfahrt geprägt und so brachen wir nach dem Frühstück in den uns mittlerweile routinierten Abreise-Aktionismus, bei dem jeder Handgriff sitzt, aus. Zurück mit dem Bus wieder in der Stadt teilten wir uns noch einmal bis zur Abfahrt des Zuges auf. Es gab doch noch so viel zu sehen. Mir persönlich reichte es aber schon das maritime Flair am Hafen und ein Backfischbrötchen auf der Hand.

Ein flotter Fußmarsch zum Bahnhof und die Gruppe war wieder vereint. Die Wege in Stralsund sind kurz, wenn man das Straßennetz einmal begriffen hat. Am Busfahren arbeiten wir noch, versprochen.
Unser Zug kam pünktlich in Stralsund an und erreichte mit nur leichter Verspätung den jeweiligen Zielbahnhof zu Hause. Wir waren jedoch durch die schöne gemeinsame Zeit mit der Gruppe tiefentspannt und niemanden störte das wirklich.
Euer Roli

In diesem Jahr stand die ganze Veranstaltung schon im Vorfeld unter einem guten Stern. Schon Wochen vorher hatten Thorsten und Roland das Bruchholz und Laub im Camp entfernt. Das Camp war also sehr gut vorbereitet und die Wettervorhersage für den Tag bestens. Unser Biwak konnten wir somit im kühleren Wald aufschlagen und für den Hexentanzplatz wurde der grüne Salon geschmückt.
Die angemeldeten Hexen und Teufel sollten schließlich standesgemäß feiern können.

Der Biwakplatz im Wald
Der Obelisk

Schon am Nachmittag wurden große Kisten mit Ausrüstung geschleppt, der Obelisk auf Hochglanz poliert und ein erster Soundcheck gemacht. Das geschah noch, bevor die Hexen nach und nach auf ihren geschmückten Besen eintrafen. In diesem Jahr gab es auch wieder neue und liebevoll ausstaffierte Kostüme zu bestaunen. Fast pünktlich begannen wir mit den Beltane-Ritualen, damit uns die guten Geister in dieser Nacht wohlgesonnen waren. Die bösen Geister vertrieben wir alleine schon mit unserem Gesang, und die guten Geister bescherten uns später eine warme und regenfreie Nacht.
Gedichte und Geschichten rundeten diesen Teil ab. Danach wanderten wir zum Festessen auf Barbarossas Hof um uns dort am Riesengrill für die kommenden Aktivitäten zu stärkten. Lilith unsere kleine, fliegende Hexe bewachte derweilen das Camp.

Spießbratengrillen bei Barbarossa
Lilith die kleine Hexe die wirklich fliegt

Bei Einbruch der Dämmerung und dem Eintreffen unserer Tanzlehrerin Michal, kehrten wir wieder in das Camp zurück. Mit altdeutschen, keltische und irischen Tänzen und der passenden Musik dazu bewegten wir uns immer geschmeidiger um den uralten Obelisken der da ganz zufällig auf dem Hexentanzplatz steht. Selbst die Teufel beherrschten noch ein paar der, wie sie meinten, „sehr komplizierten Schritte“ aus dem Vorjahr.

Die Hexenschar beim wilden Tanz

Um Mitternacht wurde dann der traditionelle, mit frischen Kräutern gebraute Hexentrank ausgeschenkt und die Heimschläfer verabschiedet. Die verbliebene lustige Schar feierte noch bis in die frühen Morgenstunden um dann hundemüde aber glücklich in die Schlafsäcke zu kriechen.

Der nächste Morgen bescherte uns nur zartes Vogelgezwitscher, ein willkommener Gegensatz zu den gnadenlosen Hühnern aus dem Vorjahr, die meinten uns „mitten in der Nacht“ wecken zu müssen. Kaltes Wasser bei der Morgentoilette und starker Kaffee mit Rührei und Fladenbrot weckte schnell wieder unsere Lebensgeister.

Die neuen Tische und Bänke liegen genau in der Morgensonne und so gab es ein ausgedehntes Frühstück mit angeregten Gesprächen. Gegen Mittag war das Camp wieder tadellos aufgeräumt und sämtliche Ausrüstung auf den Besen verstaut, sodass sich die Hexen- und Teufelsschar trennte konnte und sich auf eine erneute Zusammenkunft im nächsten Jahr freuen darf.

An dem ersten Wochenende nach den Sommerferien in NRW veranstalten wir regelmäßig das beliebte Bushcamp für Familiengruppenleiter*innen aus dem Landesverband NRW.
Im Raum Sprockhövel, noch in gut erreichbarer Nähe zu einem Bauernhof, jedoch trotzdem noch genügend abgeschieden und mitten im Wald, liegt das Buchencamp der „Wildgänse“, einer DAV-Gruppe der Sektion Mülheim an der Ruhr. Hier werden sektionsübergreifend Outdoor-Kurse für DAV-Mitglieder angeboten.
Die Bandbreite geht von diversen Survivalkursen über Kochkurse mit Hobokochern und Dutch-Oven bis zu Yogakursen. In 2024 haben wegen notwendig gewordener Bauarbeiten leider keine weiteren Kurse stattfinden können. Das Camp samt „Mobiliar“ war einfach für die vielen Gäste zu klein geworden.

Eingang zum Camp
Das neue Mobiliar

Im Camp ist Roland der Chef, aber in der Feldküche hat nur Thorsten das Sagen. Ansonsten lebt nur noch eine friedliche Igelfamilie im Camp, die für uns als Kammerjäger arbeitet.
Für die Fortbildungen der FGL wird jedes Mal ein Survival-Experte oder Wildnis-Pädagoge mit verschiedenen Schwerpunkten engagiert. Dieses Mal standen Reptilien im Fokus.
Damit sich die FGL und ihre Kinder auf das Outdoor-Programm konzentrieren können, sind sie vom Nahrungsmitteleinkauf und vom Essenmachen befreit und werden komplett für das ganze Wochenende durch ein eingespieltes Küchenteam versorgt.
In der Regel wird das FGL-Bushcamp mit einem Jahr Vorlaufszeit geplant.

Aber beginnen wir doch von Anfang an…

Mit den wildesten Erwartungen hatten sich 16 kleine und große Teilnehmer*innen auf das diesjährige Bushcamp mental eingestellt.
Ohne gewohnte Toilette, Wasser, Strom, Licht und WLAN heißt es, ein Wochenende zu überleben. Wurzeln ausgraben und Beeren oder Käfer essen? Sie dachten, sie wären auf alles vorbereitet, aber es sollte ganz anders kommen…

Die erste Hürde waren die üblichen Staus zum Wochenende, die zweite Hürde war Editas Erkrankung, die es leider ihr und ihren Kindern unmöglich machte, teilzunehmen. In Absprache übernahm Roland kurzfristig die Gesamtleitung des Wochenendes.
Die Teilnehmer*innen erschienen dann nach und nach im Camp und bekamen als erstes die Örtlichkeiten, die Regeln und ganz besonders die richtige Benutzung der sehr rustikalen Toilette erklärt.

Die rustikale Toilette
Hier tanzen ansonsten in der Walpurgisnacht die Hexen

Die Wettervorhersage für den Abend ließ leider nichts Gutes erwarten, deswegen mussten alle Teilnehmer*innen zügig ihre Zelte aufbauen. Da kräftige Böen angesagt waren, konnte der große „Salon“ nicht belegt werden und alle Zelte mussten auf dem baumfreien, aber kleineren „Hexentanzplatz“ aufgestellt werden.

Endlich hatten wir auch Zeit für die offizielle Begrüßung der Teilnehmer*innen und der Leitung. Der Ablauf der nächsten Tage wurde dabei vorgestellt. Danach begann ein reger Erfahrungsaustausch von FGL aus den verschiedenen Sektionen, die sich hier teilweise zum ersten Mal sahen.
Bei anbrechender Dunkelheit knurrten dann die ersten Mägen und die Gulaschkanone wurde angefeuert. Als Beilage gab es ebenfalls Würstchen für unsere Vegetarier.

Die Gulaschkanone vorbereitet, noch ohne Topf
Thorsten in seinem Element

In der zunehmenden Dunkelheit verspeisten wir das leckere Abendmahl und leerten den Topf bis auf den letzten Tropfen. Ob sich da der Eine oder Andere da wohl mehrfach angestellt hat? Egal, wir freuen uns wenn es allen schmeckt.

Deftige Kartoffelsuppe
mit zweierlei Würstchen
Einweihung des neuen Mobiliars

Danach wurde es erst einmal wieder ernst, denn wir lernten bei einem spannenden Vortrag die „Gefahren im deutschen Wald“ kennen. Die Gefahren durch „kräftigen Niederschlag“ sollten wir in der kommenden Nacht leider noch praktisch erfahren.

Nach dem wie immer ungeliebten Abwasch, wurde das Lagerfeuer durch die Kids fachgerecht aufgeschichtet und entzündet. Natürlich blieb uns vor dem Zubettgehen noch ein wenig Zeit für etwas Lagerfeuerromantik mit wilden Geschichten, aber der Blick auf das elektronische Regenradar für diese Nacht ließ alle Eltern die Zelte regenfest machen, gut verschließen und sich mit ihren Kinder in den Schlafsäcken einzumummeln.

Tatsächlich ist in der Nacht dann über dem Camp eine Menge Regen niedergegangen, es hat aber zu keiner Katastrophe geführt. Der lockere Waldboden ist sehr aufnahmefähig und nur über eine einzelne, herausragende Bodenfolie ist etwas Regen unter ein Zelt gelaufen.

Der nächste Morgen fing schon sehr gut an -nämlich mit Sonnenschein.
Das Küchenteam kochte schon für alle Kaffee und machte Rührei mit Bacon während das Camp noch am Erwachen war. Katzenwäsche in der Morgensonne weckt die Lebensgeister!
Das Frühstück wurde von allen heißhungrig verschlungen.
Inzwischen erschienen auch unser Wildnispädagoge Gregor mit seiner Assistentin (Tochter) Mia im Camp. Es wurde noch ganz kurz der Zeitplan besprochen, dann übergab Roli die Gruppe in Gregors Obhut.

Schon während der Kennenlernrunde begann ein lustiges Treiben und es schallte fröhliches Lachen durch den ganzen Wald. Ruhig wurde es erst wieder bei der Reptilienkunde und als die Schlange Anna (Conda) geholt wurde. Behutsam lernten die Teilnehmer*innen das Tier und seine Lebensgewohnheiten kennen. Ausgewachsene Ringelnattern sind 80 bis 120 Zentimeter lang, einzelne Exemplare können sogar noch größer werden. Ringelnattern sind für den Menschen vollkommen ungefährlich und pflegen auch untereinander einen friedfertigen Umgang. Unsere Anna lebte wegen einem Rasenmäher-Unfall in einem Aufzuchtcamp, war schon wieder genesen und so hatte Gregor noch Zugriff darauf.

Mittlerweile war es schon wieder die Mittagszeit geworden und Thorsten und Roli hatten bereits das fertige Essen auf der Anrichte. Mit Nudeln, Tomatensoße und Salat ging es in die Mittagspause, während Gregor die Schlange wieder in ihre gewohnte Umgebung brachte. Auch hier ließen die hungrigen Mäuler nicht eine Nudel über.

Inzwischen hatte sich die Wettervorhersage leider so stark verschlechtert, dass Roli in Erwägung zog, die Veranstaltung vorzeitig abzubrechen. Sturm und Gewitter waren für die Nacht angesagt, konnten aber noch vorbeiziehen. Um 16 Uhr sollte die finale Entscheidung getroffen werden. Gregor baute währenddessen mehrere Stationen auf, an denen die Kinder Messerwerfen – sowie Bogen- und Armbrustschießen lernen konnten.

Um 16 Uhr gab Roli dann bei strahlendem Sonnenschein den leider sehr unpopulären Befehl zum Lagerabbau. Die Wettervorhersage durfte nicht ignoriert werden. Während die Kinder an den Stationen weiter ihre Künste übten, wurden von den Erwachsenen alle Zelte abgebaut und sämtliche Ausrüstung wieder in den Autos verstaut. Nur die Feldküche blieb noch stehen. Das Küchenteam wollte noch ein leckeres Chili sin Carne zum Abendessen kochen. Während die Gulaschkanone wieder bollerte, übte Gregor nun wieder mit allen – einen verbesserten Feueraufbau mit verschiedenen Zunderarten und dessen sicherer Entzündung.

Wir ließen uns noch einmal das Festmahl schmecken, spülten danach gemeinsam und packten auch die Feldküche zusammen und brachten den Rest zu den Autos.
Für 21 Uhr hatten wir die DAV-übliche Reflektionsrunde geplant, aber es kam wieder ganz anders.
Wir hatten gerade unsere Plätze eingenommen, da ging ein mächtiges Rauschen durch den Wald und kündigte Böen an. Noch bevor Sturm aufkam, hatten wir, perfekt vorbereitet, den Wald verlassen und trafen uns an den Autos wieder. Die Entscheidung für den Abbruch war goldrichtig gewesen und alle sahen das jetzt ein.
Die Reflektionsrunde wurde dann recht zügig im Stehen durchgeführt, denn der erwartete Regen setzte leider nun auch verfrüht ein. Alle kleinen und großen Teilnehmer*innen gaben jedoch ein positives Feedback und hätten unter anderen Umständen noch gerne die Nacht mit uns im Camp verbracht.

Thorsten und Roli – das Team aus dem Camp – freuen sich schon auf das nächste FGL-Bushcamp in 2025 mit wieder so tollen Teilnehmer*innen.

Roland Schulz
Familiengruppenleiter

Eigentlich wollten wir schon lange damit fertig sein, aber das regenerische Wetter hat uns sehr oft einen Strich durch die Rechnung gemacht und den Zeitplan über den Haufen geworfen. Nun aber, nach dem 5. Anlauf stehen endlich die Tische. Mit vereinten Kräften, teilweise nach der normalen beruflichen Arbeitszeit und mit langer Anfahrt, haben wir dazu sogar den ersten regenfreien Montag ausgenutzt.
Dafür kann sich das Ergebnis wirklich sehen lassen. Es ist unglaublich, was wir unter Peters Anleitung aus den damals rohen Baumstämmen gezaubert haben. Ohne Peter wäre das nur ein Traum geblieben.
Die Tische sind jeweils 3,20m lang, mehr als 80 cm breit und sollen mindestens 20 Personen Platz bieten.
Passende Bänke bauen wir beim nächsten Mal.

Die Tischplatten sind momentan nur grob vorgehobelt und brauchen also noch ein wenig Zuwendung 🙂 und Öl.

Damit die Nässe nicht von unten in die Beine kriecht, stehen sie auf Kunststofffüßen und Gehwegplatten.

Auch die Anrichte in der Feldküche ist etwas erhöht worden und hat eine neue Tischplatte bekommen.
Ich glaube, besonders die beiden Thorstens sind mehr wie glücklich darüber.

Ich danke allen Beteiligten für ihr Engagement,
Roli

Erster Tag:
Die Anreise mit der Bahn gestaltete sich prickelnd durch die, mittlerweile sogar sehr spontanen, Zugverbindungsstreichungen der DB. Trotzdem gelang uns eine nur leicht verspätete Ankunft in Leipzig. Unser gewähltes Quartier befand sich, verkehrsgünstig perfekt gelegen, direkt gegenüber dem HBF. Von dort war auch die Altstadt fußläufig sehr gut erreichbar. Nach erfolgter Zimmerbelegung hatten wir nur kurze Zeit zum Relaxen bis zum ersten Aufbruch.

Unser Quartier

Bei schönstem Sonnenschein wanderten wir in die Peripherie der Stadt, zu unserem gewählten Restaurant am bayrischen Bahnhof, mit einer großen Außengastronomie in einem ruhigen Biergarten.
Danach kehrten wir gestärkt ins Zentrum zurück, zu einer ersten, kleinen Besichtigungstour der Altstadt.

Der Bayrische Bahnhof
Die Gruppe als Schatten

Mit dem Einbruch der Dunkelheit begaben wir uns dann auf eine sehr unterhaltsame Führung mit der Nachtwächterin Berta. Sie fürte uns durch den Bereich der ehemaligen Stadtmauern. Mit ihrer lustigen Art brachte sie uns lebhaft mit Geschichten und Anekdoten das Leben im mittelalterlichen Leipzig näher.

Die Nachtwächterin Berta

Angeregt durch die bildhaften Beschreibungen der Erlebnisse großer, ehemals in Leipzig lebender Persönlichkeiten wie Luther, Bach und Wagner folgten wir daraufhin deren historischen Spuren die wir tatsächlich bei einem Besuch des Weinfestes auf dem Marktplatz wiederfanden.

Zweiter Tag:
Der Tag begann ebenfalls bei strahlendem Sonnenschein mit einer großen Städtetour. Mit einem offenen Doppeldeckerbus erkundeten wir die Sehenswürdigkeiten innerhalb der Stadt und fuhren dann hinaus in die Vorstadt zu dem Stadtteil Plagwitz um dort eine Bootstour zu unternehmen.

Unser neues Ziel war der Wassersportverein SC DHfK Leipzig mit seinem großen Bootsanleger.
Während der geführten Bootstour in der Peripherie der Stadt durch die Kanäle und Flusslandschaften der weißen Elster lernten wir mit einem anderen Blickwinkel die Natur und die jüngere Geschichte der Stadt kennen. Es ging vorbei an „Klein Venedig“ und vielen Sehenswürdigkeiten wie der Philippuskirche, aber auch moderne Lofts und hippe Restaurants, die in alten Backsteinbauten das Ufer säumen.

Es ging vorbei an der Villa der berühmten Familie Baedeker, und weiter zum Palmengartenwehr, einem wichtigen Bestandteil des Leipziger Hochwasserschutzes. Interessant war die Architektur der Textilfabriken (Buntgarnwerke) aus dem späten 19. Jahrhundert, die zu modernem und sehr teurem Wohnraum umgebaut wurden.

Danach ging es wieder mit dem Bus weiter zum Ausgangspunkt der Tour. Wir hatten gerade Platz genommen, da prasselte ein heftiger Starkregen über dem vorher so sonnigen Leipzig runter.
Am Endpunkt der Tour, kurz vor dem Ausstieg, hörte er jedoch wieder schlagartig auf. Glück gehabt!
Ab da hatten wir auch wieder geplante Zeit zur freien Verfügung. Abends trafen wir uns dann wieder zum gemeinsamen Essen in einem Restaurant direkt am Marktplatz und folgten später Wolfgang Goethe bei seinen damaligen „Exkursionen“ des Leipziger Nachtlebens.

Auerbachs Keller mit den berühmten Skulpturen
Weinfest auf dem Marktplatz

Dritter Tag:
Am frühen Vormittag brachen wir zum wohl kulturellstem Teil der Tour auf, denn wir fuhren mit den Öffis zum berühmten Völkerschlachtdenkmal. Ein monumentales Bauwerk zum Gedenken an die Völkerschlacht 1813, ein historisches Ereignis, das die Einheit und Stärke des deutschen Volkes zeigt.

Wohl eher zufällig wurden wir von einer Schweizer Alphornbläsergruppe begrüßt, die uns natürlich direkt als Bergkameraden erkannt hatten. Nach diversen Versuchen unserer eigenen Deutungen der plastischen Arbeiten im Außenbereich, gab uns eine Video-Lehrstunde über die Geschichte und den Bau dieses Monumentes das Rüstzeug für die weitere Besichtigung.

Es erfolgte die obligatorische Besteigung über die fast 500 Stufen zu einem wunderschönen Ausblick auf Leipzig und die die Umgebung. Anschließend ließen wir in der Ruhmeshalle, im Anblick der mächtigen Statuen, die Impressionen auf uns wirken.

Zum Abschluss erfolgte der spontane Besuch eines thailändischen Festes mit Kennenlernen von Musik und landestypischen Speisen. Später hatten wir ebenfalls wieder genügend Zeit zur freien Verfügung um eigenen Aktivitäten nachzugehen.

Vierter Tag:
Aufbruchsstimmung in der Gruppe, denn heute stand leider schon die Abreise am Nachmittag an. Natürlich nutzten wir das schöne Wetter so gut es geht aus.

Zuvor hatten wir wieder Zeit zur freien Verfügung aber ein richtiges Ziel hatte irgendwie niemand von uns. Kurzfristige entschiedene Pläne wurden schon unterwegs wieder verworfen und irgendwie landeten wir fast alle wieder beim Bummel durch die wunderschöne Altstadt. Es tat aber auch gut, einfach nur zwischen den historischen Fassaden zu Relaxen.

Die sowieso schon durch die DB angekündigte und geänderte Rückfahrt verlief auch nur fast nach war Plan, denn wir erreichten nur irgendwie und irgendwann unsere Heimatstädte.

Insgesamt jedoch war es eine sehr harmonische Städtetour unserer Gruppe in einer tollen, freundlichen Stadt. Wir freuen uns schon auf die nächste Unternehmung in dieser Richtung

Roland Schulz
Familiengruppenleiter

Für einen einzigen Nachmittag hatten wir uns ein ziemlich großes Programm vorgenommen. Wir wollten aus den zuvor grob zugesägten Holzbohlen die Stücke für die Tischplatten sägen. Bevor wir richtig loslegen konnten, gab es aber eine Menge an Holz- und Bodenbearbeitungswerkzeugen ins Camp zu tragen. Nachdem wir das Werkzeug abgeladen und den Sägeplatz eingerichtet hatten, begrüßten wir uns erst einmal richtig und stärkten uns mit Kaffee und Kuchen für die kommenden Arbeiten. Die breitesten Bohlen mit den schönsten Maserungen sahen wir für die beiden zukünftigen Tischplatten vor, die restlichen Stücke sollten für die Unterkonstruktion übrig bleiben. Peter wählte sehr sorgfältig die entsprechenden Stücke aus, bevor er mit der Sägerei begann. Thorsten und ich legten ihm zigmal die einzelnen Stücke vor, drehten und wendeten sie bis er zufrieden war. Danach flogen auch schon die Späne und wir verließen den Sägeplatz.

Im Bereich der alten Tische steckten wir eine schräge Fläche auf dem steinigen Boden ab, die wir ebnen wollten. Weiterhin wollten wir mit dem Abraummaterial eine störende Mulde füllen. Die ungewohnte Arbeit mit Spitzhacke und Spaten war nicht gerade einfach aber wir schafften gemeinsam schon den aufwändigsten Teil. Beim nächsten Mal kommt genaues Ausnivellieren mit der Wasserwaage und die entsprechende Planierarbeit dran. Die Tische sollen später schließlich schön gerade stehen.

Den geplanten Feierabend überzogen wir und hängten noch eine zusätzliche Arbeitsstunde daran. Somit konnten wir aber stolz eine Zwischenlösung präsentieren, die sich sehen lassen kann. Beim nächsten Mal brauchen wir uns somit nur noch mit dem Untergestell und einfacherer Bodenarbeit beschäftigen.


Ich danke allen Beteiligten für ihren tollen Einsatz.
Roli

Mit einem bisschen Bammel wegen der Wettervorhersage (gebietsweise Gewitter) und deshalb Plan B und C im Gepäck trafen die Funktioner schon um 14.00 Uhr im Camp ein. Noch in Zivil begannen wir die Zelte, Hängematten und sonstigen Habitate innerhalb und außerhalb des Camps zu errichten. Nach und nach trafen auch alle Teilnehmer/innen ein, bezogen ihre Quartiere und zogen sich zum ersten Teil der Veranstaltung um.

Erfreulicherweise hatten wir diesmal geplanten Besuch aus den Nachbarsektionen Essen und Wuppertal. In diesem Jahr gab es viele neue und liebevoll ausstaffierte Kostüme zu bestaunen. Wie geplant begannen wir fast pünktlich mit den Beltane-Ritualen, damit uns die guten Geister in dieser Nacht wohl gesonnen waren. Die bösen Geister vertrieben wir alleine schon mit unserem Gesang, die guten Geister hatten ein Einsehen und bescherten uns später eine laue und glücklicherweise gewitterfreie Nacht. Gedichte und Geschichten rundeten diesen Teil ab, und danach wanderten wir zum Festessen auf Barbarossas Hof und stärkten uns dort an Riesengrill für die kommenden Aktivitäten. Lilith bewachte derweilen das Camp.

Mit Einbruch der Dämmerung und dem Eintreffen von Michal, unserer erstmalig dafür engagierten Tanzlehrerin, kehrten wir wieder in das Camp zurück. Als „Warm Up“ zogen wir zu den Klängen des „Fee Rai Huri“ lustig durchs Camp. Mit altdeutschen, keltische und irischen Tänzen bewegten wir uns kreisförmig und immer geschmeidiger um den uralten Obelisken der da ganz rein zufällig auf dem Hexentanzplatz steht.

Gegen 22.30 Uhr gab es den Abschiedstanz, denn wir brauchten nach den vielen Drehungen mehr als nur eine ausgedehnte Pause. Eine einzelne Hexe, mit oder ohne Besen, kreiste allerdings noch bis Mitternacht wie in Trance um den Hexentanzplatz.

Die restliche Gemeinschaft hatte sich zum Erfahrungsaustausch um das Feuer gruppiert und lauschte der mittlerweile vorherrschenden Mittelaltermusik. Es war eine wunderschöne Stimmung und die Gespräche waren lustig und abwechslungsreich. Pünktlich um Mitternacht bescherte uns die Kräuterhexe Onya Chamoona ihren selbstgebrauten Trank der 500jährigen wobei wir sicherheitshalber zwei nahmen, selbstverständlich nur um ganz sicher zu sein. Wir wollen uns doch noch sehr oft dort treffen. Die mittlerweile gehobelt und geschliffene Bank an der Rehwiese bot den letzten Hexen und Teufeln eine bequeme Sitzmöglichkeit die bis zum Morgengrauen ausgenutzt wurde.

Irgendwie war die Nacht dann aber doch sehr kurz, denn keiner hatte damit gerechnet, dass die Hühner hinter unseren Zelten so früh aufstanden um uns fröhlich zu begrüßen. Das Kissen um den Kopf gebunden half auch nicht lange und Barbarossa hatte auch schon das Fladenbrot für uns aufgebacken und das musste abgeholt werden. Nach einem ausgiebigen Gänseeier-Rührei und starkem Kaffee bauten wir die Zelte ab und versetzten das Camp wieder in den Normalzustand. Bei der obligatorischen Reflektionsrunde wurden mehrfach die perfekte Organisation und das tolle Camp, sowie die harmonische Gemeinschaft und besonders Michal mit ihrem extra für uns zugeschnittenem Programm gelobt. Ich wünsche mir noch viele dieser Zusammenkünfte erleben zu dürfen.

Roland Schulz
Familiengruppenleiter

Während wir uns beim 1. Arbeitseinsatz darauf konzentriert hatten die Sitzmöbel wieder Instand zu setzten, hatten wir nun beim zweiten Termin schon etwas mehr zu tun.
Das Camp musste vom Laub befreit werden und zwei Bäume standen schief und bildeten damit eine Gefahr für uns und unsere Gäste. Weiterhin hatten wir vor, mit dem so gewonnen Holz die Anrichte zu verbessern und Bohlen für zwei große, neue Tische anzufertigen.

Uns war schon klar, dass wir dieses Mal nicht nur mit unserem traditionellen Handwerkszeug anrücken konnten. Wir mussten uns ausnahmsweise maschinelle Unterstützung in Form eines Treckers und einer Motorsäge holen. Glücklicherweise spielte das Wetter das ganze Wochenende über mit.

Wir hatten ein recht strammes Programm vor uns, deshalb rückten bereits am Freitagvormittag an und legten auch sofort los. Es musste sehr viel Werkzeug und eine Sägevorrichtung ins Camp geschafft werden, dazu noch unsere persönliche Ausrüstung und Verpflegung.

Mit Thorsten errichtete ich ein stabiles Podest aus älteren Baumstämmen für die frischen Hockerstücke während Peter ein mobiles Sägewerk aufbaute. Der erste trockene Baum war recht schnell umgelegt und zerteilt, daraus sollten später die Bohlen für die Anrichte und die Tische gesägt werden. Aus der dicken Buche sollten Hockern gemacht werden. Da sie jedoch quer über dem „Salon“ lag, bereitete uns die Bergung des gekappten Baumes einiges Kopfzerbrechen. Für Barbarossa war das jedoch kein Problem und er zog das gefällte Riesending einfach mit dem Trecker aus dem Busch. Leider musste er sich danach sofort verabschieden.

Nachdem wir mit Beilen und Sägen den Stamm von den Ästen befreit hatten, fing Peter sofort an den Stamm in hockergroße Stücke zu zerlegen. Thorsten und ich schafften die Stücke auf das vorbereitete Podest.

Erst am Nachmittag machten wir eine Pause, tranken Kaffee und schmausten leckeren Kuchen. Danach ging es daran, die langen Stämme zum mobilen Sägewerk zu schaffen, weil Peter am Abend noch einen Probeschnitt machen wollte. Alles sollte perfekt vorbereitet sein, da am nächsten Tag unterbrechungsfreie Akkordarbeit angesagt war. Natürlich lief alles wie geschmiert.

Da es noch hell war bauten wir erst spät die Zelte auf und breiteten dann unser Abendessen zu. Nicht das erste Mal aß ich im Schein der Kopflampe und der Wein auf der Bank an der Rehwiese schmeckt auch im Dunkeln.

Am Samstagmorgen weckten uns die unbarmherzigen Vögel um 4 Uhr mit ihrem Gesang um einen schönen Sonnentag zu begrüßen. Nach Kaffee und Rührei fühlen wir uns genügend für das Tageswerk gestärkt. Während Peter im Akkord sägte, wir schleppten die Stämme heran und in der Zwischenzeit harkten wir das Laub zusammen. Mit der Zeit wurden wir ein gut eingespieltes Team und es bedurfte keiner Kommandos mehr. Wenn die Säge schwieg rückten wir an und schichteten die Stämme um.

Ohne Pause schafften wir bis zum Abend durch und hatten pünktlich unser selbst gestecktes Ziel erfüllt. Ein ansehnlicher Holzbohlenstapel zierte das Grundstücksende. Ein deftiges Abendessen mit kühlen Getränken war die Belohnung für die Plackerei.


Der Sonntagmorgen war recht kühl und die Vögel verschonten uns als Entschädigung für den Vortag lange mit ihrem Gesang, sodass wir ausschlafen konnten. Kaffee, Rührei mit Speck und frischem Brot weckten die Lebensgeister und wir begannen danach Ausrüstungen und Werkzeuge zu den Autos zu schaffen und das Camp aufzuräumen. Ganz nach DAV-Art reflektierten wir die vollendete Aktion und waren sehr mit uns zufrieden.

Mein herzlicher Dank geht nochmal an Barbarossa, Peter und Thorsten, die bei diesem Arbeitswochenende vollen Einsatz gezeigt haben.

Roland Schulz

Trotz beeindruckend großer Demo direkt vor unserer Haustür trafen fast alle Teilnehmer für unseren Brainstorming-Termin pünktlich ein. Mit unserer mobilen Flipchart/Pinbrett-Kombination, die schon zu einem Vortrag auf einer Hütte in den Dolomiten stand, erregten wir aber doch etwas Aufmerksamkeit als wir unser Bistro betraten. Als das Ding mit vereinten Kräften zusammengebaut war, waren inzwischen auch alle Teilnehmer versammelt. Nach einem Kaffee in großer Runde begannen wir zuerst unsere kostenpflichtigen Aktionen während unserer nächsten Städtereise nach Leipzig zu besprechen. Es wurde ein schönes und abwechslungsreiches Kulturpaket geschnürt, mit dem alle einverstanden waren. Weiterhin bleibt auch noch Zeit zur freien Verfügung.
Der nächste Punkt auf der Agenda waren Aktionsvorschläge für das Jahresprogramm. Alle Teilnehmer konnten ihre Wünsche auf Kärtchen schreiben, die im nächsten Durchgang von den Teilnehmern bewertet wurden. Dazu wurden die Vorschläge von den Verfassern kurz vorgestellt und mit Handzeichen aller punktuell bewertet. Da es sehr viel Vorschläge gab, wurden nur die, ab einer Punktzahl von mindestens Sechs, zur möglichen Realisierung übernommen. Lassen wir uns überraschen was davon alles sofort auf der Homepage landet. Auch im Laufe des Jahres werden sich, sobald sich Zeitfenster bei den Veranstaltern ergeben, weitere Angebote erscheinen.
Vielen Dank für euer zahlreiches Erscheinen an alle Wildgänse, sowie die Übermittlung der fixen Programmpunkte im Vorfeld durch die entsprechenden Veranstalter.

Euer Roli

Der Jahreswechsel lädt zu Einkehr und Reflektion ein. Das kann jeder für sich machen, oder in Gesellschaft. Sieben wundervolle Frauen wählten den letzteren Weg und verbrachten unter dem Motto „Mit Schwung ins neue Jahr“ drei gemeinsame Tage in der Kölner Eifelhütte in Blens. Bei einer Online-Vorbesprechung am 28. Dezember lernte man sich kennen und verabredete Mitfahrgelegenheiten.

Am 3. Januar versammelten sich alle in der Hütte. Von Anfang an fühlte es sich vertraut, stimmig und entspannt an. Ein starres Programm hatten wir nicht. Jede brachte ihre Kenntnisse, Erfahrungen und Wünsche ein und brachte natürlich auch die Themen mit, die sie im Moment beschäftigen.  Bei einer ersten Kaffeerunde legten wir fest, was wir kochen und essen würden. Danach ging es mit dem Auto zum Einkaufen ins nahe Heimbach.

Alle weiteren Gespräche und Unternehmungen entwickelten sich spontan, mühelos und ganz entspannt. Wer wollte, konnte ab 7 Uhr yogieren, oder weiterschlafen, bis das Frühstück ruft.  Es gab selbst gebackene Brötchen. Shiatsu-Erfahrene gaben einen Einblick in die Theorie und Praxis dieser Fingerdruck-Massage. Einen Vormittag lang debattierten wir leidenschaftlich die Grundlagen der „Gewaltfreien Kommunikation“, lernten Gedanken von Gefühlen zu unterscheiden sowie Strategien von Bedürfnissen. Alle brachten ihre Erfahrungen und Erkenntnisse sowie Literaturempfehlungen ein.

Auch Ernährung war ein wichtiges Thema. Wir ließen uns alle für die vielfältigen Wirkungen und Einsatzmöglichkeiten der Fermentation mit dem Koji-Pilz begeistern, lernten auch den „Kombucha“ „persönlich“ kennen, und jede bekam einen „Scobie“ mit nach Hause. Einen Nachmittag nutzten wir für einen Spaziergang am Rursee bei – endlich wieder! – Sonnenschein. Den zweiten Nachmittag nutzten wir für einen „Schwellengang“ und teilten anschließend unsere Erlebnisse.

Wir fanden auch noch Zeit, unsere Wünsche für das neue Jahr niederzuschreiben und sie alle – bis auf einen – nach guter Rauhnacht-Sitte dem Feuer zu übergeben. Manche schrieben einen Brief an sich selbst, den sie im nächsten Dezember erhalten, öffnen und lesen werden. Das alles klingt nach dichtem Programm, es ergab sich jedoch alles organisch und ohne jeden Stress. Wer sich ausklinken wollte, konnte dies jederzeit tun.

Die Gespräche waren getragen von herzlichem Interesse und großer Empathie. Freude und Dankbarkeit kamen ebenfalls häufig zum Ausdruck. Nicht zuletzt hatten wir unheimlich viel Spaß. Und ja, am Ende sind wir alle beschwingt ins neue Jahr gestartet. Und ganz klar:  Nächstes Jahr machen wir das wieder!

Eure Anne