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Buschcamp 2020 in Marienthal

In den vergangenen Jahren haben wir uns sehr mit verschiedenen Tarpaufbauten, Feuermachen auf vielerlei Arten, Grillen oder „Fertigmahlzeitenerhitzen“ beschäftigt. Diesmal wollten wir neue Wege gehen. Obwohl Regenschauern angesagt waren, wollten wir im Freien schlafen, unsere Mahlzeiten frisch zubereiten und auf Strom und Gas verzichten.

Naja, der Gasverzicht hat dann doch nicht so ganz geklappt, obwohl der nur mit Holz betriebene Hobokocher fast dauerhaft im Einsatz war. Daran werden wir also noch arbeiten müssen.
Da wir wegen den drohenden Regenwolken doch etwas Respekt bekommen hatten, sicherten wir unseren Schlafplatz wenigsten mit dem großen Gruppen-Tarp gegen Nässe von oben ab. Später in der Nacht stelle sich heraus, dass das eine sehr, sehr weise Entscheidung war.

Am nächsten Morgen klarte der Himmel dann auch auf und wir waren sofort gutgelaunt. Wir hatten alles was Männer so brauchen, warme Brotfladen (Bannock) aus der Pfanne, starken Kaffee und Eier mit Speck. Es wurde ein herrliches Frühstück unter freiem Himmel und wir schmiedeten dabei Pläne über den groben Verlauf des rustikalen Wochenendes.

Als Peter dann mit klapperndem Geschirr zum Abwaschen losging war uns klar, dass der gemütliche Teil vorbei war. Wir wollten eigentlich zuerst primitive Holzverbindungen mit nur handbetriebenen Wegzeugen herstellen. Eine vorgefundene Baumscheibe, die nur noch von einer Seite bearbeitet werden musste, animierte uns dann aber zum Bau eines primitiven Tisches. Der Vorgang war recht schwierig wenn man gar nichts zum Ablegen hat, deshalb wurde der Plan zurückgestellt und erst einmal ein Sägebock hergestellt. Auch das war nicht gerade einfach wenn man zuerst nur auf dem Boden kniend arbeiten kann, aber das war eine unsere Zielsetzung. Aus Nichts was bauen. Die Schrägverzinkung wurde auch nicht so toll aber er hielt dann doch mit einer Hilfsschnürung. Mit einer gescheiten und stabilen Ablagemöglichkeit kann man dann schon viel besser schreinern.

Das Tischprojekt wurde wieder aufgegriffen und mit vereinten Kräften realisiert. Das Bohren der Löcher für die Tischbeine mit dem Schneckenbohrer ging besser als gedacht. Wir hatten uns das mühseliger vorgestellt. Aus einer weiteren, sehr dicken  Baumscheibe entstand dann noch ein dreibeiniger Hocker der Sacklöcher bekam. Die Kreativität war nicht mehr zu bremsen und wir füllten sogar den hässlichen Spalt im Tisch und die Bohrlöcher noch mit flüssigem Kerzenwachs aus. Das ist zwar keine Lösung für die Ewigkeit aber die Tischplatte sah dadurch einfach besser aus.

Nachdem alle sehr zufrieden probegesessen und gefachsimpelt hatten wurde es auch schon Zeit für das Abendessen.
Ein feudales Mahl wurde frisch zubereitet in das nur die allerfeinsten Zutaten kamen. Kartoffeln, Zwiebeln, Paprika und Pilze. Ein paar ganz wenige Wurstscheiben rundeten dann das sehr rustikale Mahl ab. Wir schmausten um die Wette und überlegten, uns in einer der Koch-Shows damit zu bewerben. Das war dann glaube ich, nachdem wir eine verirrte Weinflasche auf unserem Tisch entdeckten hatten.

Der nächste Morgen begann dann nur mit Kaffee, Speck und Eiern. Jemand hatte nur Mehl für einen Tag besorgt. 🙁 Außerdem wollten wir ja auch nicht verschwenderisch mit den Ressourcen umgehen und Mehl ist ja auch richtig teuer ….(Zitat). Es war alles zusammen ein wirklich supertolles und lustiges Wochenende und hat unsere Freundschaft damit weiter gefestigt. Beim nächsten Mal wird es noch besser, denn dann wir werden mit dem Sägebock beginnen…..