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Was ist eigentlich ein Abenteuer? Auf jeden Fall ein Unterfangen dessen Ausgang überraschende, freudige, lehrreiche und gruppendynamische Elemente in sich birgt.

So machten wir uns am Freitag auf zum Hofgut Stammen in Trendelburg an der Diemel. Uns erwartete ein wunderschönes altes Gehöft direkt an der Diemel liegend, mit langer Tradion und adeliger Geschichte. Die ehemaligen landwirtschaftlich genutzten Ställe, Melkstände und Scheunen wurden zu einer attraktiven multifunktionalen Freizeit- und Erlebnisstätte umgebaut. Wen die Vergangenheit alter Gemäuer fasziniert wird hier reichlich Stoff finden.

Alle diejenigen, die bereits im letzten Jahr diesen untriebigen Ort erleben durften, wissen, dass hier außer Kanutouren auch Radler auf ihre Kosten kommen. Du kannst Bogenschießen und Flöße bauen oder alles miteinander kombinieren.

Wir wurden herzlich begrüßt von Jörg, der alles organisatorische im Kopf hat und ein logistisches Genie ist. Für die geplante Tour am Samstag bekamen wir die Startzeit zu der wir mit Schwimmwesten, Paddeln und Wasserdichten Behältern ausgestattet werden sollten. Den Abend genossen wir in geselliger Runde, erhielten  erste Tipps und Regeln für die richtige Handhabung des Paddels, Besonderheiten der Tour und wichtigen Instruktionen von den erfahrenen Kanuten.

1. Lektion: Was theoretisch einleuchtend erscheint muss sich in der Praxis erstmal beweisen.

Samstag Start 8:30 vom Platz, die Boote auf dem Hänger, sicher verschnürt und auf nach Haueda, der Einstiegsort etwa 15 KM vom Hofgut entfernt. In den zwei Leihbooten ergaben sich die Tandems während unsere drei schon Geübten im Solo-Kanu fuhren. Aller Anfang ist ein Experiment mit gutem Gelingen für das Zuwasserlassen und Einsteigen. Auf Los gehts los.

Bei milden Temperaturen etwas aufgeregt im Boot sitzend das Paddel in den Händen und sich der leichten Strömung anvertrauend war die Stimmung gut und hoffnungsfroh sich während der Fahrt an der malerischen Flußlandschaft zu erfreuen. Urwüchsig die Ufer mit überhängenden Ästen die plötzlich bedrohliche Hindernisse darstellten…

2. Lektion: Lenken, Steuern ohne Lenkrad ist ein Kunststück…

welches nicht auf Anhieb klappt und wenn es noch schaukelt…Platsch macht .

Ganz schön frisch das Wasser und überraschend wie schnell das geht. Wir hatten nun unter perfekter Anleitung unserer Mentoren die Aufgabe ein umgekipptes Boot zu leeren, Paddel und Klamotten zu sichern das Boot aufzurichten, damit es wieder schwimmt.

3. Lektion: Erfahrung machen bedeutet erfahren, wie was funktioniert und ob es wiederholbar ist

Zu bewältigen waren eine kleine Stromschnelle, die wir meisterlich bewältigten und dabei schon stolz ein bisschen mehr Sicherheit gewannen.

Der kleine kurvige Fluß bot stets kleine Überraschungen, mal ein querliegender Baumstamm, mal zwei nebeneinander, deren Tiefe im Wasser schwer einzuschätzen war und uns stranden ließ. Auch hier gelang es mit gemeinsamer Kraft uns davon zu befreien, um in die Strömung zurück zu gleiten und in etwas ruhigeres Fahrwasser zu kommen. An diesen Stellen konnten wir unsere Manöver absprechen – links korrigieren -rechts korrigieren, während immer mal wieder ein fürsorglicher Blick, ein hilfreicher Tipp seitens der Solisten uns begleiteten.

Auch sonst war ziemlich viel los auf der Diemel, ein Junggesellenabschied, kleinere Gruppen von Kanuten, die natürlich irgendwann alle auch zu den Umsetzungsstellen kamen. Hier hieß es: Boote raus, um sie ein paar Meter weiter wieder einzusetzen, weil ein Wehr das Weiterpaddeln störte oder eine größere Stromschnelle das runterpaddeln nicht empfahl. Manche probieren es trotzdem und: es kann doch gelingen. Bei einer kleinen Pause konnten wir etwas ausruhen, in der Sonne trocknen oder vor Kälte mit den Zähnen klappern.

Die letzte Umsetzstelle erforderte etwas mehr Aufwand, weil die Boote über eine längere Strecke transportiert werden mussten und dazu auf Räder gesetzt wurden. Das hat prima funktioniert mit vereinter Kraft und bereits einiger Übung.

4. Lektion: Mache Fehler und du lernst: auf Wasser kannst nicht stehen

Was wir -Roland und ich- am besten können, weil wir es hinreichend geübt haben ist – und es wird sich ja sowieso herumsprechen- ein gekentertes Boot leeren, Sachen sichern und es wieder einsatzbereit ins Wasser zu setzen. Insgesamt 6 Mal, Übung macht den Meister 🙂

Und mit dieser Erfahrung rettete Roland noch ein weiteres gekentertes Boot von zwei Frauen, die noch nicht so viel geübt hatten….

Letzte Lektion für den Tag: Aufgeben ist keine Option

Und dabei half die Gruppe mit ermutigenden Worten, der Ehrgeiz und Stolz.

Der Ausklang der Tour im Biergarten des Hofgutes streifte nochmal die einzelnen Passagen und resümierten einen tollen Tag. Alle waren glücklich und hatten große Lust den Abend gemütlich beisammen zu sitzen und Geschichten und waghalsige Projekte – meist mit gutem Ausgang – auszutauschen. Es wurde viel gelacht.

In diesem Sinne – traut euch auch – im nächsten Jahr.

Eure Sabine

Während zu Pfingsten andere Leute zu Hause relaxten, rückten wir mit unserem Übernachtungsgepäck und zusätzlichen Spaten, Schaufeln, Rechen und Astscheren im Buchencamp an. Über den Winter und das verregnete Frühjahr hinweg hatten sich wieder unzählige, gemeine Ranken gebildet und massig Laub angesammelt. Dieses zu entfernen ist eine jährlich wiederkehrende Aufgabe. Weiterhin stand das Anlegen einer neuen Lichtung und die Entfernung des Dickichts im Bereich hinter der Feldküche auf dem Arbeitsplan. Im Herbst soll nämlich eine größere Gruppe beherbergt werden.

Feldküchenbereich hier ohne Dickicht
Die neu geschaffene Lichtung
Unser Freund der Igel (Igel:in?)

Nach der Begrüßung des diesjährigen Arbeitsteams am Sonntagmittag bei Kaffee und Kuchen bauten wir zügig unsere, dieses Mal recht unterschiedlichen, Nachtquartiere auf und legten sofort mit der Arbeit los. Wir kämpften bis zum späten Abend gegen Wurzeln, entfernten Totholz, sägten Brennholz, schnitten Dickicht zurück und entsorgten Unmengen von Laub am Waldesrand. Die im Camp heimische Igelfamilie wird es uns danken und im Gegenzug die Spider-Murphy-Gang in Grenzen halten. (Der Sinn erschließt sich erst wenn man graue Haare hat)

Übernachtung im Zelt
Übernachtung im Bivibag und Tarp
Übernachtung im Mückenshelter

Kurz vor Einbruch der Dunkelheit wurden wir mit unserem strammen Programm fertig und zauberten uns ein reichhaltiges und deftiges Abendessen aus Rolis Proviantkisten. Irgendwie befand sich darin auch Maibowle, die ja angeblich im Juni nicht mehr schmeckt. Auf der Bank an der Rehwiese genossen wir unseren wohlverdienten Feierabend in der Gemeinschaft mit den Waldmeistergeistern. Im Schein der Stirnlampen suchten wir danach unsere luftigen Nachtquartiere auf und schliefen tief und fest bis uns am nächsten Morgen das fröhliche Vogelgezwitscher und Rolis Rumgeklappere mit dem Kaffee weckte.

Bauernpfanne zum Abendessen
Westernkaffee zum Frühstück
Schinken und Eier

Nach dem ersten Kaffee im Stehen bereiteten wir ein rustikales Frühstück zu und resümierten unseren, bisher sehr erfolgreichen, Arbeitseinsatz. Nach einer angeregten Namens-Diskussion soll die neu geschaffene Lichtung den Namen „Salon“ tragen und bekommt demnächst auch ein eigenes Schild. Wir sind ja schließlich ordentliche Leute und können nicht so einfach auf einem unbenannten Platz rumliegen.
Nach dem Abbruch des Lagers und einer weiteren, abschließenden Aufräumaktion verließen wir das Camp wieder in einem ordnungsgemäßen Zustand pünktlich noch vor dem Mittag.

Roland Schulz

Nach der Städtetour im letzten Jahr nach Bremerhaven kam nun die Fahrt nach Hamburg, mit dem 125jährigen Hafenfest.

„Moin“, wie der Norddeutsche kurz sagt oder „Adieu Tristess, Bonjour stress!“

Das erste Quartier, ein Hostel auf der Reeperbahn, war gut gewählt für die fußläufig erreichbaren Ziele der ersten Eindrücke auf der Elbphilharmonie mit Ausblick auf die Alster und Elbe, das Hafen- und Stadtgebiet und die geplanten Ziele, wie den Museumshafen Övelgönne und das Hamburger Rathaus.

Abgerundet wurde der erste Abend mit einer amüsanten Nachtwächterführung, auch durch die „Ritze“ einer Kneipe mit Boxbereich im Keller, deren Plakate mit den prominentesten Boxern, die Tapete ersetzten. Nach schweißgetränkter Luft und der Vorstellung, eines möglichen Sparringkampfes, ohne Klimaanlage, bei über 30 Grad… konnte nur die frische Luft und der später gereichte Lakritzlikör, uns für die nächsten Tage „einnorden“.

Ich vergaß es fast… natürlich, waren wir auch an der Davidwache vorbei gekommen und auf den Spuren der Beatles, die auf St. Pauli – Reeperbahn, ihre ersten Deutschland – Auftritte hatten. Die Führung endete nach dem Gang über die Große Freiheit am Beatles Platz, einer größeren Schallplatte nachempfunden, mit einem Lakritzlikör zum Tagesende.

Am zweiten Tag wechselten wir unser Quartier zur Jugendherberge an der Horner Rennbahn. Unter Benutzung der Öffis vom Randbereich zum Zentrum wurden neue Impressionen von der Hamburg City mit Rathaus, Binnenalster und entlang der Speicherstadt gesammelt.

Ein Haltepunkt war der obligatorische Besuch des Hautpflegeshops des bekanntesten Hamburger Apothekers, der auch das Wundpflaster erfand. Natürlich wurde auch die Skulptur von Klaus Störtebecker nicht ausgelassen.

Der Höhepunkt des zweiten Tages war die Fahrt im Riverbus, einem Unikat für eine genau definierte Sightseeing – Tour in Hamburg und der Elbe.Spontan, fanden wir uns zur Tee-Verköstigung ein, im Genuss-Speicher am St. Annenufer.

Das Geheimnis, eines guten zelebrierten Tees, erschloss sich den meisten nicht ganz, da lagen die Genüsse eher beim morgendlichen Kaffee. Gemeinsam haben jedoch Tee und Kaffee, dass diese bei der Verkostung ausgespuckt werden. Die Gründe des Ausspuckens sind vielfältig, der steuerliche Aspekt mag einer sein.

Der letzte Tag war ganz dem Hafenfest gewidmet. Hamburg ist gut vorbereitet auf die Touristen und so war das 125jährige Hafenfest überschaubar und keine Tortur. Selbst ein bekennender Currywurst-Esser fand sein bestes Backfischbrötchen. Die Faszination an dem Stand galt ebenfalls der Backfischrutsche aus dem oberen Bereich.

Bei zunehmendem Besucherandrang ging es an diversen aktuellen oder historischen Zivil- oder Kriegsschiffen vorbei, durch den Alten Elbtunnel, bis zum Ende am Museumshafen mit seinen Museumsschiffen im Stadtteil Övelgönne. Zurück ging es mit der Fähre zum Anlegepunkt Fischmarkt mit Halle, die mit Entertainment zum Verschnaufen bei Bier und Snacks einlud, bis das eigentliche Ziel, nach gut 30 km Wandern, erreicht war.

Am Abend wurde in geselliger Runde, Pläne für gemeinsame Aktivitäten und der Städtetour in 2024 besprochen…
ein Wiedersehen in Wien, wer weiß?

Euer Ernst

Nach dem ernüchternden Erlebnis der Walpurgisnacht 2022 an den Externsteinen beschlossen wir damals, das können wir selber besser machen. Mit einem Jahr Vorbereitungszeit sollte das wohl gelingen.

Eine geeignete Location dazu hatten wir ja schon, unser Buchencamp. Eine Walpurgisnacht feiert man nicht im Saal.
Wo sonst Holzspäne fliegen darf auch einmal im Jahr eine Hexe fliegen. Requisiten mussten also her, eine fliegende Hexe, ein glühender Obelisk und Räucherwaren. Die hübsche, kleine Hexe Lilith wurde von Micha gebaut, die auch schon Alberich schuf. Roli baut sowieso gerne und zauberte uns den benötigten Obelisken.

Weitere Helfer sollten die Teilnehmer*innen zu choreografischen Meisterleistungen im Gruppentanz trainierten während im Hintergrund die Musik situationsgerecht ertönen sollte und die verschiedenen Kräuter zum richtigen Zeitpunkt brennen mussten. Natürlich fehlte uns noch ein Waldaltar, den uns Barbarossa kurzerhand aus einem geeigneten Baumstumpf sägte.

Somit also bestens vorbereitet erwarteten wir den großen Tag mit täglichem Blick auf die Wetterprognose. Stärkerer Regen hätte dieses Fest vereiteln können. Zum Veranstaltungszeitraum vom 30.4. auf den 1.5. schien jedoch glücklicherweise die Sonne und wärmte und trocknete das Camp.

Aus allen Himmelsrichtungen trafen die Teilnehmer*innen pünktlich ein, errichteten ihre Zelte oder Hängematten und begannen mit ihren übernommenen Aufgaben. Der Waldaltar wurde geschmückt, der Hexentanzplatz von etwaigen Stolperfallen befreit, ein erster Soundcheck gemacht und die Kräuter parat gelegt.
Das erste Ritual galt der spirituellen Reinigung des Platzes durch Magie und Räucherei.
Unserer Wünsche waren wohl ritualkonform und dem richtigen Geistwesen vorgetragen worden, denn zumindest der Wettergott hat richtig reagiert.

Die nächsten Wünsche wurden komplizierter vorgetragen, entweder tanzend und murmelnd oder mit dem berüchtigten Sprung über das Feuer, dem Salto-Fouco. Alles klappte hervorragend, ob die Wünsche sich jedoch erfüllen wird man noch sehen.

Von diesen anstrengenden Ritualen geschwächt, begaben wir uns zum Abendessen, das Barbarossa inzwischen liebevoll vorbereitet hatte. Für die Vegetarier gab es Brot, Salat und Zaziki, für alle anderen gab es auch kleinere Fleischstücke, ähnlich wie beim Fondue, nur das der Topf und die Spieße größer waren.

Als sich die Dämmerung ankündigt, kehrten wir zu unserem Camp zurück und zogen uns um. Lilith und der Obelisk erwarteten uns schon ungeduldig leuchtend.

So, und nun kommen aus Datenschutzgründen leider keine Fotos mehr, aber ein nicht ganz ernst gemeinter Erfahrungsbericht eines nicht genannten Teilnehmers oder Teilnehmerin?

Es wurde noch eine sehr fröhliche und ausgelassene Feier, bei der die Hexen den Teufeln einen (für Männeraugen sehr, sehr komplizierten) Tanz vorführten. Die Teufel gaben sich natürlich auch keine Schwäche und beeindruckten die Hexen mit gewagten und zentelsekundengenauen Choreografien.

Ok, sie ließen aus paritätischen Gründen eine junge Hexe mittanzen, wo sie natürlich ganz zufällig auch mal hinschauten, was die so macht. Durch ihre Erfahrung hätten sie ihr natürlich noch rechtzeitig Bescheid geben können, falls sie aus dem Takt käme. Ist sie aber nicht. Die graziellen Moves haben wohl abgefärbt.

Trotz allen teuflischen Anstrengungen gingen die Hexen aus dieser Callenge als eindeutige Siegerinnen hervor, was natürlich nur bedeuten konnte, dass da Hexerei mit im Spiel war. Dagegen ist man(n) natürlich machtlos. Selbst die jüngste Hexe bewegte sich geschmeidiger wie die gestandenen Teufel. Das konnte ja nicht wieder mit rechten Dingen zu gehen.

Aber die Teufel haben ja aber auch ganz andere, wichtige Aufgaben als eine solche Rumhüpferei.

Die Hexen applaudierten trotzdem und dann vermischten sich Besen und Teufelsgabel auf dem Hexentanzplatz und wir kreisten gemeinsam übers Waldparkett bis es stockdunkel war und wir zusammen am Lagerfeuer den Sternenhimmel betrachteten. Hin und wieder blitze es, aber das waren nur Selfies mit der kleinen Hexe Lilith, die immer noch tapfer auf ihrem Besen um das Feuer ritt.
Die Musik wummerte immer noch im Hintergrund als wir dann fast geräuschlos zur Rehwiese schritten um nach den scheuen Tierchen Ausschau zu halten. Aber in dieser Nacht hatten wir aus unerklärlichen Gründen kein Glück, kein Reh ließ sich blicken. Anscheinend schliefen die schon.
An diesen Vorbildern orientierend krochen auch wir, doch noch recht früh, in die Schlafsäcke. Die kurze Nacht, das hatte wohl auch wieder mit Hexerei zu tun und war wenig regenerierend, deshalb blieben wir am Morgen auch einfach viel länger in den luftigen Quartieren liegen. Teufel sein ist schließlich anstrengend und man muss dazu fit sein.

Allerdings stehen auch Teufel auf Kaffee und Rührei mit Speck. Als der Geruch durch das Camp zog kamen alle Teilnehmer nach und nach zur Feldküche um sich zu versorgen.

Nach dem eigentlichen Frühstück ging es mit dem zweiten (oder dritten) Kaffee gemeinsam zu einer Reflektionsübung wieder zu der Bank an der Rehwiese.
Mist, wieder keine Tiere da. Wahrscheinlich pennten die faulen Viecher noch….

Der Rest ist schnell erzählt, das Lager wurde danach zügig abgebrochen und komplett sauber hinterlassen, denn das ist dort die Bedingung um es nutzen zu dürfen.

Diese außergewöhnliche Aktion aus dem Kulturbereich der Wildgänse hat unsere Gemeinschaft wieder gestärkt und allen Teilnehmer*innen sehr gut gefallen und wird auf jeden Fall im nächsten Jahr wiederholt. Erste Anmeldungen liegen schon vor.

An dieser Stelle noch einmal herzlichen Dank an unsere ganz liebenswürdige Choreografin Lea, die versucht hat den ungeschickten Teufeln ein paar koordinierte Moves beizubringen.

Roland Schulz

Liebe Wildgänse,
wir haben uns dieses Mal in einer zivilisierteren Umgebung als sonst so üblich getroffen (Klostercafe Saarn) um unsere Ideen und Wünsche für ein möglichst breitbandiges Programm für 2023 zusammenzutragen. Jeder Programmpunkt wurde sofort auf Machbarkeit geprüft und ganz skurrile Ideen auch sofort verworfen. Aus all den vielen Ideen werde ich schauen, dass ich ein Programm zusammenstelle, welches sich tatsächlich in unserer Terminplanung unterbringen läßt.

Euer Roli

Unser diesjähriger vierter Besuch im Buchencamp, speziell für Anfänger im Thema Bushcraft, stand unter besten Voraussetzungen. Wunderschönes und stabiles Wetter war vom Wetterdienst angesagt. Also stand schon einmal fest, dass ein Biwak unter dem Sternenhimmel durchgeführt werden konnte und die Zelte im Materialdepot blieben. Da es in den Tagen zuvor öfter geregnet hatte, gab es auch keine gefährliche Waldbrandstufe mehr und wir freuten uns ebenfalls auf ein abendliches Lagerfeuer.
Als Teilnehmer hatten sich ein junger Mann und erstmals eine junge Frau angemeldet, beide mit wenig Outdoor-Erfahrung, aber das wollten wir an diesem Wochenende ändern. Für beide sollte es die erste Nacht im Wald werden.
Da wir in diesem Jahr schon oft mit Kleingruppen im Camp waren, präsentierte sich das Camp in perfektem Zustand. Die Tische und Bänke waren schon beim letzten Mal repariert worden, das Brennholz war sauber aufgestapelt und kaum neue, hinterhältige Bodenranken hinzugekommen. An der Stelle nochmal herzlichen Dank an Thorsten, der hier noch vor wenigen Wochen, einen nachhaltigen Rundumschlag veranstaltet hat.
Zeitlich versetzt kamen wir im Camp an und so konnte ich mit Falk noch einen Ästeaufsammel-Rundgang machen, damit alles den kritischen Damenblicken standhielt. Als dann der Kaffee kochte, betrat auch Pia pünktlich das Camp und war von diesem Platz total begeistert. Mehr Lob brauchten wir auch nicht. Durch das weiche Licht der Herbstsonne leuchteten die Farben besonders warm. Nach dem obligatorischen Rundgang mit Benutzungsregeln der Örtlichkeiten und anschließender kleiner Kennenlernrunde gab es auf der Bank an der Rehwiese frischen Kaffee, etwas Kuchen und Instruktionen über den weiteren Ablauf unseres Wochenendes.

Herbst im Camp
Kaffee aus der Westernkanne

Es war nämlich nicht nur der normale Outdoor-Schnupperkurs geplant, sondern wir hatten zusätzlich ein noch nicht fertiggestelltes Bauprojekt zu vollenden. Da beide Teilnehmer handwerklich geschickt waren, den Umgang mit scharfen Werkzeug gewohnt waren und sich dazu bereiterklärten, konnte ich das wunderbar miteinander kombinieren.
Üblicherweise fangen wir mit den Gefahren des Waldes durch Tiere auf dem Boden und durch Astbruch an und wählten mit diesen Erkenntnissen einen geeigneten Lagerplatz. Da Zelte nicht in Frage kamen, konzentrierten wir uns auf die drei üblichen Tarpaufbauten und trainierten sie direkt in Verbindung mit den notwendigen Knoten und den verschiedenen Heringen. Als letztes war das Tipi-Tarp dran, das dann auch direkt für die kommende Übernachtung stehenblieb und direkt zur Verwendung bestückt wurde.

Unsere kleine Gruppe
Tarp in Tipiform mit umgeschlagenem Boden

Während der Mittagspause wurden schon viele Fragen der Teilnehmer direkt beantwortet.
Dann folgte Material- und Ausrüstungskunde und schon war es Nachmittag und wir begannen mit dem Aufbau unserer recht groben Anrichte. Pflöcke wurden gesucht und mit den scharfen Beilen angespitzt, Auflagebalken wurden gesägt, Löcher gegraben und Pflöcke eingetrieben. Für die 3m langen Baumstämme der „Tischplatte“ hatte uns Barbarossa beim letzten Mal schon 2 tote Bäume gefällt, die wir jetzt nur noch per Hand auf Maß sägen brauchten. Die neu angeschaffte Bügelsäge wurde also praxisnah eingeweiht. Wir sägten und hackten also ein paar Stunden, dann stand die fertige Anrichte pünktlich zum Abendbrot vor uns und konnte schon benutzt werden.

Hey Roli, die Anrichte ist aber jetzt nicht zum Relaxen gedacht!
Noch schnell ein Foto bevor alles aufgegessen ist

Letzte Feinheiten müssen zwar noch erledigt werden, aber ich brauchte die restliche Zeit im Hellen um ein Festmahl für meine Teilnehmer herzurichten. Es sollte frische Kartoffelröstis geben. Wir schälten, wuschen und rieben Kartoffeln um schmackhafte Pfannenröstis zu backen. Die hatten wir uns durch die Schreinerarbeit verdient. Während ich mit den heißen Pfannen jonglierte entzündeten die Teilnehmer das Lagerfeuer. Die Dunkelheit brach dann recht zügig über uns herein und wir verzehrten das Abendessen im Feuerschein. Bei dem traditionellen Nachtbesuch an der Rehwiese zeigte sich allerdings leider wieder kein Tier, wahrscheinlich bedingt dadurch, dass das große Feld davor abgeerntet war und keinerlei Versteckmöglichkeiten bot. Wir feierten am Lagerfeuer den Zusammenhalt unserer kleinen Gruppe die sich so gut verstand und verschwanden kurz vor Mitternacht unter den Tarps.

Die Nacht war für diese Jahreszeit entschieden zu warm und ich brauchte meinen dicken Winterschlafsack gar nicht ganz zu schließen. Am nächsten Morgen wurden wir zwar recht früh durch Vogelgezwitscher geweckt, aber genossen es dann noch, in der absoluten Friedlichkeit des Waldes etwas zu dösen.

Lagerfeuerromantik
Guten Morgen Camp!

Nach einer Katzenwäsche und Zähneputzen am Wasserkanister kochten wir gemeinsam Kaffee und tranken durstig den Ersten schon im Stehen. Danach bereiteten wir unser weiteres Frühstück, bestehend aus frischen Burgern, in der Pfanne zu. Welch ein Komfort mitten im Wald!

Roli und sein Minitarp
Pfannen-Burger zum Frühstück

Der Abwasch war schnell erledigt und wir hatten danach noch genügend Zeit um in Ruhe in der Sonne zu sitzen und zu klönen. Jetzt war auch die richtige Gelegenheit, letzte Fragen zur Ausrüstung zu klären. Irgendwie wehmütig (alle hingen ihren Gedanken nach) wurde das Lager abgebrochen, alles Material gesäubert und in den Kisten verstaut. Pünktlich um 12 Uhr hatten wir das perfekt aufgeräumte Lager wieder verlassen, denn Barbarossa kommt immer nachmittags nachschauen.

Trotz der Wirren der abflauenden Pandemie und des anstehenden G7-Gipfels nahmen wir die Tradition der Zugspitzfahrten unserer Gruppe wieder auf. Dieses Mal aber um ein altes Versprechen einzulösen. Wir waren absichtlich nur zu zweit, weil die Mission einen Gedenkstein für ein verstorbenes Gruppenmitglied im Hochgebirge aufzustellen, den treuen Freunden vorbehalten sein sollte. Als Quartiere hatten wir uns die DJH in Garmisch-Partenkirchen und das exponiert gelegene DAV Schachenhaus, direkt bei dem Königshaus am Schachen auf 1866 m ü. NHN auserkoren.

Die Vorzeichen für die mit einem halben Jahr Vorlauf geplante Tour waren nicht optimal (starke Wärmegewitter waren angesagt) aber wir wollten trotzdem keinen Rückzieher machen und vor Ort die Lage klären. Oft ist es ja besser als vom Wetterdienst angesagt.

Die Hinfahrt mit der DB war schon recht katastrophal. Wegen des schlimmen Zugunglücks ein paar Tage zuvor war die Teilstrecke zwischen München und GAP leider für den Zugverkehr gesperrt und es wurde ein dilettantischer, unkoordinierter Schienenersatzverkehr angeboten. Wegen des anstehenden G7-Gipfels waren zusätzlich überall Absperrungen und Personenkontrollen und es herrschte eine tropisch schwüle Temperatur von 35°C. Irgendwann kamen wir aber in der DJH in GAP an.

Am nächsten Tag gönnten wir uns den Luxus des langen Ausschlafens und starteten nach einem gemütlichen Frühstück bei tropischen Temperaturen mit einer Akklimatisationswanderung rund um Burgrain. Wir wanderten ebenfalls durch die Ortsteile Garmisch und Partenkirchen bis hin zum Eingang des Reintals und kamen erst abends im Regen zurück. Nie zuvor hatte ich mich über eine nasse Abkühlung so gefreut.

Wir saßen dann noch lange draußen vor der DJH und schmiedeten wetterabhängige Alternativpläne für den nächsten Tag, denn drinnen war es trotz der Abkühlung noch immer nicht auszuhalten.

Am nächsten Morgen frühstückten wir recht zeitig und brachen auf bevor die Hitze kam. Die Gewitterwarnung war zwar verschwunden aber dafür 38°C angesagt. Wir wählten deswegen die längere, fünfstündige Route über den Kälbersteig da man dort größtenteils, bis ganz zuletzt, im Schatten gehen kann. Später erfuhren wir, dass sowieso alle anderen Routen gesperrt waren.

Am Anfang des Reintals
In der Partnachklamm

Mit einer großen Extraschleife aufgrund der polizeilichen Absperrungen erreichten wir das idyllische Reintal und wanderten später durch die herrlich kühle Partnachklamm. Eigentlich wäre es besser gewesen, einfach darin zu bleiben aber wir hatten ja unsere Mission. Unter sengender Hitze erreichten wir den nahegelegenen Einstieg zum Kälbersteig und freuten uns dann wie Legionäre auf die weitere Wanderung im Schatten. Vor uns lagen jedoch hunderte von Stufen die steil den Berg hinauf gingen. Teilweise waren die Stufen sehr hoch und wir fühlten uns als ob wir von außen die Cheops-Pyramide bestiegen. Für meine kurzen Beine und den Gedenkstein im Rucksack war das doch schon recht anstrengend und meinem Bergkamerad Christoph machte der stundenlange Aufstieg auch schon richtig zu schaffen.

Das Treppenhaus vom Kälbersteig
Blick ins Reintal

Kurz darauf hörten wir ganz in der Nähe vor uns Motorengeräusche wie von einer großen Drohne und danach ein Bersten und Krachen. Wegen der hohen Bäume ringsum sahen wir aber nichts. Wir nahmen zuerst an, dass sie vom BGS oder Militär in der extra eingerichteten Flugverbotszone abgeschossen wurde. Später erfuhren wir aber, dass es ein Kleinflugzeug war, das in unserer unmittelbaren Nähe, direkt auf den Wanderweg abgestürzt war. Ein Durchkommen mit einem KZ war somit auch nicht mehr möglich. Der Pilot hat den Absturz glücklicherweise mit leichten Verletzungen überlebt.
Obwohl wir weiterhin genügend Pausen einlegten und ausreichend tranken, trennten sich unsere Wege aus gesundheitlichen Gründen an der oberen Fahrstraße. Zumal hatte die Temperatur nun den Höchstwert von 38°C erreicht. Ein paar freundliche Bergwachtler nahmen Christoph dann mit ins Tal.

Schachenhaus – Vorderer Teil mit Gaststube
Schachenhaus – Zimmer und Bettenlager

Ich setzte den Weg alleine zur Hütte fort und kam dort pünktlich zum Abendbrot an. Da inzwischen alle Zuwege abgesperrt waren, auf der anderen Bergseite war ja Schloss Elmau wo der G7 Gipfel begonnen hatte, war die Hütte fast menschenleer. Der lustige Hüttenabend fiel also aus aber ich gönnte mir einsam ein großes Weizenbier auf der Bank vor dem Königshaus von Ludwig II bis ein eisiger Nebel aufkam. Die Nacht dort alleine im Zweibettzimmer war sehr entspannend, allerdings hätte ich im günstigeren Bettenlager genau so wenig Gesellschaft gehabt.
Am nächsten Morgen holte ich den Gedenkstein hervor und platzierte ihn im Alpengarten an einer besonders schönen Stelle mit Sicht auf die nahegelegene Zugspitze. Das hätte Uschi sicher gefallen. Sie hatte sich trotz ihrer Krankheit als Ziel die Besteigung der Zugspitze gesetzt und hart dafür trainiert. Leider sollte es nicht mehr sein. Mit diesem Ritual war nun auch das alte Versprechen eingelöst.

Morgenstimmung an der Hütte
Eingang zum Alpengarten
Uschis Gedenkstein

Zum Abstieg wählte ich die kürzere aber steiler Route über das Belvedere, das Teufelsgsaß und das Oberreintal. Durch den Morgennebel waren die Stifte und Klammern am Teufelsgsaß noch recht feucht aber das macht keine Probleme wenn man konzentriert absteigt. Die Holzleitern jedoch waren schon recht morsch, aber man braucht sie nicht unbedingt. Es ist besser sie zu umgehen, als sich darauf zu verlassen. Auf den nachfolgenden steilen Wanderwegen hinunter zum Oberreintal ging es wie im Fluge weiter und ich erreichte wenig später auch das untere Reintal. Auch hier, auf diesem ansonsten stark frequentierten Weg, waren nur sehr wenige Wanderer unterwegs. Das war teilweise den Einschränkungen für die Wanderer aber auch der Hitze geschuldet. Auf der weiteren Tour zurück nach Garmisch bekam ich endlich nette Gesellschaft zur Unterhaltung und wir konnten unterwegs unsere Erfahrungen über die Bergwelt austauschen.

Pause an der Partnach
Das Ziel ist nicht mehr weit

Erst in Garmisch trennten sich unsere Wege wieder. Am Nachmittag erreichte ich die DJH wo ich meinen Kameraden Christoph inzwischen erholt wiedertraf. Nach einer heißen Dusche waren auch für mich die Strapazen fast vergessen. Die Rückreise am nächsten Tag gestaltete sich ähnlich chaotisch wie auf der Hinfahrt aber wenigstens funktionierten die Klimaanlagen in der Bahn. Wegen langen Umleitungen, dieses Mal bedingt durch verbogene Gleise und weiteren Zugausfällen, erreichten wir auch erst am Abend unsere Heimat.
Trotzdem, wenn die Zugspitze ruft kommen wir wieder, allerdings nicht mehr wenn dort der G7 Gipfel stattfindet.

Gruppenbild mit Leuchtturm
Der Weltraum, unendliche Weiten…. nein Quatsch, aber trotzdem ein sehr imposanter Raum im Klimahaus

Sieben Wildgänse tauchen in Bremerhaven ab..

in die Zeitenwelten von Klimawandel zum Klimahaus, Auswanderermuseum zur Migration und Schiffsmuseum ab Kogge-Zeit mit restauriertem Fund.

Das Wetter, Regenkleidung war bevorzugt, schränkte den Aktionsradius leider erheblich ein.

„Zeit nehmen“ war angesagt und nur wenige Fragen blieben unbeantwortet, nach den aufgesuchten Orten.

Eins ist dem Schreiber klar geworden, ein „Zurück in die Zukunft“ wird es nicht geben, wie im Auswandererhaus gesehen. Ein „Raus aus der Komfort Zone“ , schon eher.
Das „Hier und Jetzt“ ist eingeschränkt gut und die Fragen nach dem „Morgen“ blieben offen. Vielleicht gibt das geplante Biodom (Biodiversität) als Erweiterungsbau des Bremerhavener Zoos, einige Antworten zu diesen drängenden Fragen.

Bremerhaven auf ein Wiedersehen!

Die Stimmung in der Gruppe war gut und lässt hoffen……

Euer Ernst

Größtes Exponat im Schifffahrtssmuseum
Szene vor dem Ablegen des Dampfers nach Amerika

Ich war tatsächlich schon etwas aufgeregt, als ich die Anmeldung zu dem Schnupperkurs ausgefüllt und an die Wildgänse gemailt hatte. Es sollte schließlich meine erste Übernachtung im Wald werden. Eine Infrastruktur wie auf einem Campingplatz konnte ich dort also nicht erwarten. Einen Tag später erhielt ich bereits eine Bestätigung mit einer Liste für meine private Ausrüstung, die ich mitbringen sollte. Bis zum Veranstaltungstermin waren es nun noch drei Wochen in der die Spannung stieg.

Am betreffenden Samstagmorgen war es dann endlich soweit und ich traf Roli pünktlich am vereinbarten Treffpunkt. Er war mit einer großen Menge an Ausrüstung aufgetaucht, obwohl ich doch der einzige Teilnehmer war. Hinterher stellte sich heraus, dass wir im Rahmen der Materialkunde fast jedes Teil gebraucht oder wenigstens besprochen haben. Auch an Lebensmitteln herrschte keine Knappheit. Nach der Begrüßung wanderten wir zum Camp und errichteten als Erstes ein riesiges Tarp zum Regenschutz, denn die Wettervorhersage hatte leider Regen und niedrige Temperaturen angekündigt. Hierbei lernte ich schon einiges über die Wahl eines geeigneten Lagerplatzes.

Hierunter bleibt alles trocken
Besuch im Camp

Unter dem Schutz der Folie bauten wir zwei kleine Zelte auf und ließen dazwischen noch Platz für die Feldküche. Während Roli das Mittagessen vorbereitete, begann auch schon die Materialkunde über verschiedenen Kocher und Brennstoffe und deren Vor- und Nachteile. Die verschiedenen Typen waren alle vorhanden und konnten ausprobiert werden. Nach dem Mittagessen begannen wir mit Knotenkunde und Tarp-Aufbauten für verschiedene Witterungen. Es folgten dann Informationen und praktische Anwendungen von Schlaf- und Biwaksäcken und sogenannten Bivibags, der Kombinationen aus beiden.

A-Frame
Tipi-Tarp
Diamond

Bei einem frisch gekochten Kaffee und leckerem Streuselkuchen verarbeitete ich zuerst einmal die ganzen, für mich neuen Informationen. Was für ein toller Komfort mitten im Wald!

Der Kuchen war natürlich gekauft
Das Abendessen wird immer frisch zubereitet

Danach flogen die Späne, denn es wurde gesägt, gebohrt und geschnitzt, weil wir einen der großen Tische im Camp reparieren, bzw. stabilisieren mussten. Es wurden dazu stabile Holzverbindungen hergestellt, die mit zusätzlichen Holzdübeln gesichert wurden. Dazu wurde einfach das um uns herum im Wald vorhandene Totholz genutzt. Bei der Zubereitung des Abendessens wurde der neue Tisch schon in Betrieb genommen. Diesmal flogen wieder Späne, aber mehr Gemüseschalen und Wurstscheiben. Wir bereiteten uns eine deftige Bauernpfanne mit frischen Zutaten. Dabei wurde jeweils der von uns favorisierte Kocher benutzt.

Jägerpfanne nach Bushcraft Art
Thorsten in seinem Element

Es wurde eine echte Schlemmermahlzeit. Passend zum Abendprogramm erschien auch wieder Barbarossa um nach dem Rechten zu sehen und uns mit frischem Hopfensaft zu versorgen. Es wurde ein recht lustiger Abend. Nach dem Abwasch gingen wir zu der schönsten Stelle im Camp, der Bank an der Rehwiese, und warteten auf die Tiere. Da es jedoch leider schon zu dunkel war sahen wir aber nur noch einige Augenpaare in der Dunkelheit leuchten. Die mittlerweile aufgezogene Kälte vertrieb uns dann auch ziemlich schnell und wir gingen ins Camp zurück, um müde in die Schlafsäcke zu kriechen. Mitten in der Nacht setzte dann der Regen ein und trommelte auf unser Tarp. Ich war sehr froh, dass wir bei unserer Ankunft vorgesorgt hatten und das Riesending prophylaktisch montiert hatten. Roli nebenan störte sich auch nicht besonders daran und schlief einfach seelenruhig weiter.

Am nächsten Morgen bereitete ich den Kaffee für meinen Gastgeber zu, um die Lebensgeister zu wecken. Nach dem ersten Kaffee bereiteten wir dann zusammen unter dem Tarp, in der trocken gebliebenen Feldküche, frische Burger zu und frühstückten gemütlich.

Danke für den Morgenkaffee!
Roli in der Feldküche
Ja, auch mit Mayo

Das war wieder ein kulinarisches Highlight, welches ich so im Wald wirklich nicht erwartet hatte. Nun war mir auch klar warum wir so viel an Ausrüstung mitgeschleppt hatten. Bei Roli braucht wirklich niemand zu verhungern.

Der Rest ist schnell erzählt, wir bauten in einer Regenpause alles bis auf das Tarp ab. Dadurch blieb die komplette Ausrüstung trocken und wir brauchten nur noch zuletzt das nasse Tarp einpacken. Danach gingen wir zum ursprünglichen Treffpunkt zurück und unsere Wege trennten sich. Ich freue mich schon auf das nächste Mal.

Thorsten

In der Woche vor Ostern fand nach der Corona-Pause endlich wieder die von Thomas Jöllenbeck veranstaltete Ski-Reise nach Saas-Fee statt.
An 6 Tagen bei Sonnenschein und herrlichem Schnee konnten wir auf Pisten fahren, wo jeder etwas für sein Können (oder auch etwas mehr 😉) fand. In 3 Gruppen mit kundiger Skilehrerbetreuung konnten wir wieder an unserem Können arbeiten und eine erfolgreiche Woche ohne nennenswerte Verletzungen erleben.

Auf dem Gletscher bei 3700 m Höhe war der Schnee bestens, wogegen die Talabfahrt ab mittags sulzig wurde – was bei dem Wetter und Sonnenschein nicht überrascht. Auch dieser Gletscher schrumpft leider jedes Jahr.

Sauna und Schwimmbad lockerten die verspannten Muskeln. Das Hotel in Saas-Grund sorgte wieder bestens mit Speis und Trank dafür, dass wir uns wohl fühlten.

Ich freue mich schon auf das nächste Jahr im Schnee …
Peter